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Gerade die Jagd im Gebirge auf Gams oder Rotwild ist spannend, aber auch sehr herausfordernd. Die spannendsten Jagdgeschichten ranken sich um die Jagd in den schroffen Bergen der Alpen. Auch ich bin ein leidenschaftlicher Bergjäger, mich begeistern die atemberaubende Natur und die anspruchsvolle Art des Schießens.

Oft habe ich den Spruch „Bergrauf, bergrunter, halt immer drunter“ gehört, doch dies ist leider gefährliches Halbwissen. Besonders im Gebirge ist ein weidgerechter Schuss unumgänglich, eine Nachsuche ist häufig sehr aufwendig und gefährlich. Deswegen ist es gut und wichtig, sich mit der Trefferpunktlage bei Winkelschüssen auf weite Entfernungen in Höhenlagen zu beschäftigen.

Der Winkelschuss

Es gibt viele sehr komplizierte Theorien, die die Physik des Winkelschusses erklären. Grundsätzlich ist es aber sehr simpel: Je steiler der Winkel, desto kürzer ist die Strecke, auf der die Schwerkraft auf das Projektil einwirken kann, und desto flacher ist folglich die Flugbahn. Natürlich könnten wir genau mit Hilfe des Einheitskreises und Cosinus die relative Entfernung berechnen. Dies ist allerdings nicht nötig. Moderne Ferngläser wie der SWAROVSKI El Range (ausgestattet mit Winkelmessung) geben bereits eine korrigierte Schussentfernung an. Für die Jagd im Gebirge würde ich immer ein rasantes Kaliber verwenden, denn je rasanter das Kaliber ist, desto weniger wirkt sich der Winkel auf die Trefferlage aus. Natürlich wirkt sich der Schusswinkel prinzipiell auf die Trefferlage aus, aber bei Entfernungen bis 150 Meter und einem Winkel unter 45 Grad ist diese Verlagerung jagdlich nicht relevant. Da wir bei der Jagd auf dreidimensionale Ziele schießen, ist ein Schuss bei geringer Verlagerung des Trefferpunktes immer noch sicher tödlich.

 

Die Höhenlage

Der veränderte Luftdruck in der Höhe beeinflusst die Trefferlage. Auch hier wird diese von rasanten Kalibern aber weniger beeinflusst. Als Faustregel kann man sich merken, dass es sich um ca. zwei Zentimeter pro 1.000 Meter Höhe handelt – auch hier jagdlich kaum relevant. Allerdings macht es schon Sinn, in der Höhe – vielleicht auf der Jagdhütte am Abend vorher – einen Probeschuss zu machen.

 

Das Wetter

Regen oder Schnee gehören zu den gefährlichsten Einflussfaktoren auf die Präzision des Schusses. Bereits ein winziger Tropfen im Gewehrlauf oder an der Mündung beeinflusst die Trefferlage massiv. Gerade bei der Jagd im Regen sollte die Mündung mit einem Schoner geschützt werden. Regen oder auch nur die Luftfeuchtigkeit nach Regen verkürzen die Flugbahn des Geschosses und damit die Trefferlage. Ich rate daher gerade bei schlechten Wetterverhältnissen, nicht auf sehr weite Distanzen zu schießen. Meist geht mit Regen auch Wind einher. Dieser ist ebenfalls ein sehr großer Einflussfaktor, der für uns Jäger kaum einzuschätzen ist. Auch hier ist also Vorsicht geboten.

 

Zusammenfassend kann man sagen, dass sich Winkel, Höhenlage und das Wetter natürlich auf die Präzision des Schusses auswirken. In der Regel ist es aber meistens so, dass die Schützenstreuung, das heißt die Unpräzision durch schlecht abgegebene Schüsse, das größte Risiko ist. Gerade auf der Jagd im Gebirge kommt es dazu, dass aus unkomfortablen Stellungen über den Rucksack oder den Bergstecken geschossen werden muss. Mein Rat deswegen: Das Schießen am Schießstand im Liegen über den Rucksack und im Stehen über den Stecken angestrichen auch auf größere Entfernungen üben und möglichst keinen Schuss abgeben, wenn man völlig außer Atem ist oder vor Kälte bibbert. Das geht meistens schief, und da spreche ich aus bitterer Erfahrung.


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