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Der Bretonische Vorstehhund, besser bekannt als „Epagneul Breton“, ist in unseren Breitengraden nach wie vor ein Exot auf Niederwildjagden. Anders in Frankreich oder den USA – hier hat sich der kleinste Vorstehhund längst einen festen Platz im Jagdhundelager erarbeitet.
Der ursprünglich aus Frankreich stammende Vorstehhund Epagneul Breton wurde bereits im Mittelalter bei der Beizjagd eingesetzt und gehört somit zu den ältesten Jagdhunderassen. Er zählt zum Typ Spaniel, aber im Gegensatz zu den anderen Vertretern dieses Typus ist der kleine Franzosen kein Stöberhund. Heute wird er als vielseitig einsetzbarer Vorstehhund bei der Niederwildjagd verwendet. Auch bei schwierigen Verhältnissen ist seine Arbeit nach dem Schuss ausgezeichnet. Dank seiner feinen Nase, die ihn für die Schweißarbeit prädestiniert, gilt er als zuverlässiger Verlorenbringer. Als passionierter Jagdhund, was man dem Epagneul Breton wegen seines herzigen Aussehens manchmal nicht ganz abkauft, ist er für ein Leben als reiner Familienhund eher weniger geeignet. Sein ausgeprägter Bewegungsdrang und sein Beschäftigungswille bringen am Ende jeden Familienplan durcheinander – aber nur ein geistig und körperlich ausgelasteter Bretone ist ein braver Bretone.

Dreiecksohren und eine Stummelrute

Zu erkennen gibt sich der Bretone relativ schnell und leicht. Typisch sind die hoch angesetzten dreieckigen Schlappohren und der agil-kräftige Körperbau. Wegen seiner langen Haare erinnert der Epagneul Breton sehr an einen deutschen Setter. Mit einer Schulterhöhe von etwa 50 Zentimetern – der Unterschied zwischen Rüde und Hündin ist bei dieser Hunderasse marginal – gelten die „bretonischen Spaniels“ als die kleinsten Vorstehhunde, zählen insgesamt aber zu den mittelgroßen Rassen. Die angeborene Stummelrute kann vorkommen, ist allerdings kein Muss. „Anurie“ ist die Bezeichnung für eine angeborene Fehlbildung der Wirbelsäule, die sich dadurch äußert, dass normalerweise Tiere ohne Schwanz geboren werden. Die orange-weiße Farbe des Bretonen ist heute die bekannteste, doch das Fell kann außerdem schwarz, braun gescheckt oder geschimmelt sein. Weiße Abzeichen sind meist großflächig und sauber. Da der Vierbeiner in den USA sehr beliebt ist, hat sich dort mittlerweile eine eigene, größere Variante entwickelt. Anders als gedacht, ist der kleine Franzose sehr pflegeleicht. Speziell wenn er schon als Welpe daran gewöhnt wird, einmal täglich durchgebürstet zu werden. Mit dieser einfachen Routine können Verfilzungen des Fells einfach verhindert werden, außerdem werden so Spaziergang-Mitbringsel wie kleine Zweige oder Blätter im Handumdrehen aus der wunderschönen Haarpracht entfernt. Wie bei fast allen „Schlappohren“ ist alle paar Tage ein Blick in die Ohren wichtig, denn in dem feuchtwarmen Ohrklima können sich schnell Entzündungen entwickeln. Außerdem fühlen sich Parasiten wie Ohrmilben in dieser Umgebung sehr wohl.

Konsequenz und Fingerspitzengefühl

Der Franzose begreift schnell und bringt seinem Herrchen oder Frauchen in der Regel ein hohes Maß an Führigkeit entgegen. Allerdings sollte der Jäger hierfür immer die rechte Antenne haben, um das Verlangen seines Bretonen nicht zu übersehen. Wie sagte einst ein französischer Berufsabrichter: „Oberster Grundsatz ist die Ausgewogenheit von Härte und Liebkosung oder anders, eine eiserne Hand mit einem Samthandschuh.“ Gemeint ist damit entschiedene Konsequenz, die zur Durchsetzung des Gehorsams unerlässlich ist. Ganz wichtig für einen Bretonen ist der Zuspruch, nachdem er gehorsam war. Bei der Ausbildung ist die überdurchschnittliche Klugheit des Bretonen Segen und Fluch gleichermaßen. Wer schnell lernt, vergisst schnell – sagt ein alter Grundsatz. Das erstaunliche Beobachtungsvermögen erlaubt dem kleinen Weidmann, jede Ablenkung des Führers, jede Unaufmerksamkeit oder Konzentrationsschwäche für sich selbst zu nutzen – und der Epagneul Breton weiß, wie er jede Schwäche gnadenlos ausnutzen kann. Man darf den Epagneul Breton jedoch nicht nur jagdlich betrachten. Die wundervolle Zeit des gemeinsamen Weidwerkens von Hund und Hundeführer ist häufig begrenzt. Wir haben den Hund jedoch auch in der Freizeit bei uns. Seine unvergleichliche „Liebenswürdigkeit“ macht ihn zu einem höchst angenehmen Gefährten – im Zusammenleben mit anderen Haustieren und den Menschen in seinem direkten Umfeld. Nahezu alle Schläge zeichnen sich durch sehr gute Wesensfestigkeit aus. In dieser Rasse sind Angstbeißer, Kläffer, schussscheue oder geräuschempfindliche Hunde äußerst selten. Eigenschaften, die den kleinen französischen Vorsteher zu einem idealen Jagdpartner machen. Während er in Frankreich vor allem bei der Schnepfenjagd zum Einsatz kommt, ist er in anderen Ländern als geschätzter Allrounder ein gern gesehener Jagdbegleiter. Wasserarbeit macht diesem Vierbeiner ebenso Spaß. Jenseits der Jagd macht man dem Bretonen aufgrund seiner Wendigkeit und dem ausgeprägten „Will to please“ mit Agility, Obedience oder sportlichem Stöbern eine große Freude.

Die Geschichte des Epagneul Breton als Jagdhund geht weit zurück. Seine heimatlichen Wurzeln liegen in der französischen Bretagne. Hier waren seine Vorfahren bereits im Mittelalter beliebte Begleiter bei der Jagd der Reichen und Adeligen, die sich oft und gerne mit ihren tierischen Gefährten abbilden ließen. Zahlreiche Gemälde zeigen bretonenähnliche Vierbeiner neben den in Jagdpose stehenden Reichen und Schönen. Ähnlich den englischen Spaniels und den Ahnen des deutschen Wachtelhundes wurde der Bretone in Frankreich als Vogelhund eingesetzt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam es zu Kreuzungen mit englischen Settern, die britische Adelige auf Jagdreisen nach Frankreich begleiteten. Diese neue Kreuzung vereinte Robustheit und Jagdfreude der frühen Bretonen mit der Eleganz und den herausragenden Vorsteheigenschaften der Setter. Die Bezeichnung „Epagneul“ stammt vermutlich daher, dass vor der Erfindung der Schusswaffen mit einem Wurfnetz gearbeitet wurde. Im Umgang mit selbigem legte sich der Hund vor dem Wild ab und verharrte, bis der Jäger das Wild mit dem Wurfnetz gebunden hatte. Dieses Vorliegen nennt man im Altfranzösischen „s’épagnir“.