Anton Sodia Ferlach
Im Jahre 1869 ist Anton Sodia aus einem Bereich der alten Monarchie und zwar aus Boheiner Feistritz, nach Unterferlach zugezogen.Er war gelernter Schlosser und gründete im Jahre 1870 einen Büchsenmacherbetrieb, nach Heirat, in den Räumlichkeiten seines Schwiegervaters. Dieser Ehe entsprossen sechs Kinder.
Ein Sohn, und zwar Franz Sodia, ist im Jahre 1910 nach Ferlach gezogen und hat am Firmensitz Schulhausgasse 14 ein Wohnhaus mit Werkstätte errichtet und begann dann mit der Fertigung von Jagdgewehren, unter Mithilfe von bereits mehreren Systemarbeitern.
Das Halbfabrikat wurde aus dem genossenschaftlichen Maschinenhaus der Büchsenmacher in Ferlach bezogen. Während der Zeit des 1. Weltkrieges musste er kurz zum Militärdienst einrücken. Im Jahre 1929 erreichte der Betrieb eine Größe, die es geraten erschienen ließ, sich auf eigene Füße zu stellen und autark zu wirtschaften. Er baute eine große Maschinenhalle, besorgte sich die erforderlichen Spezialmaschinen und produzierte von diesem Augenblick an die Jagdgewehre ohne fremdes Halbfabrikat, also vom Anfang bis zum Ende selbst.
Franz Sodia Ferlach
Nach seinem Ableben im Jahre 1935 übernahm wiederum sein Sohn Franz Sodia das Unternehmen welcher bereits während der Weltwirtschaftskrise und den schweren wirtschaftlichen Verhältnissen in Österreich an der Seite seines Vaters am weiteren Gedeihen des Betriebes mitgearbeitet hatte. Während des zweiten Weltkrieges wurde der Betrieb in die Rüstungsindustrie eingegliedert. Im Mai, nach Ende des zweiten Weltkrieges, wurde der Betrieb von eingedrungenen slowenischen Partisanen besetzt und dann von den englischen Besatzungsmächten wieder in den Besitz von Franz Sodia übergeben. Der englische Standortkommandant war ein begeisterter Jäger und Waffenliebhaber und hat es großzügig gestattet, die Fertigung von Schrotgewehren zu übernehmen. Nach einigen Jahren wurde dann auch die Produktionsgenehmigung für alle Waffen wiederum erteilt. Durch den großen Nachholbedarf nach dem zweiten Weltkrieg und die Zerschlagung der deutschen Waffenproduktion erlebte der Betrieb einen großen wirtschaftlichen Aufschwung und es wurde in den Jahren 1951, 1952 zwei große Maschinenhallen errichtet und auch mit einer großen Anzahl Spezialmaschinen ausgestattet.
Sodia expandiert nach Salzburg und St. Pölten
Der Betrieb erfuhr eine weitere Vergrößerung im Jahre 1958 durch den Zubau einer eigenen Handarbeiter-Werkstätte, in die später die Lehrlingsausbildung verlegt wurde. Durch den Zukauf eines Hausanteiles in der Stadt Salzburg und die Errichtung eines Waffenfachgeschäftes im Jahre 1961, sowie durch den Zukauf eines Hausanteiles mit Geschäft in St. Pölten im Jahre 1971 erfuhr der Betrieb eine weitere Vergrößerung.
Mit 31.12.1973 wurden diese drei Betriebe geteilt und werden von den 3 Söhnen in Salzburg, St. Pölten, bzw. Ferlach als Eigentum weitergeführt. Mit 1.1.1974 übernahm also der nächste Franz Sodia den Ferlacher Betrieb. Der Salzburger Betrieb wurde von Werner Sodia sen. übernommen
Sodia Salzburg
Zu dieser Zeit betrug der Exportanteil ca. 70 – 75 %. Die Exporte gingen in fast alle europäischen und auch in sehr viele überseeländer. Die Abnehmer setzten sich zum größten Teil aus Büchsenmachern, Waffenfachgeschäften und Wiederverkäufern zusammen. Im Jahre 1981 feierte die Firma das 110-jährige Bestandsjubiläum unter Teilnahme von namhaften Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik, verbunden mit einer Mitarbeiterehrung.
Im August 1981 verlieh der österreichische Handelsminister persönlich dem Unternehmen die staatliche Auszeichnung, dass Dekret zur Führung des österreichischen Staatswappens im geschäftlichen Verkehr.
Der Enkel von Franz Sodia (1910 – 1982) Reinhold Sodia, mit Firmensitz in Salzburg führt seit 1989 die Tradition weiter.