Wer kennt es nicht: Wir Jäger verbringen viel
Zeit im Freien und gerade am Berg passiert es leicht, dass wir ein wenig zu
viel Sonne erwischen. Am Abend merken wir, dass die Haut spannt und brennt. Die
Verbrennung der Haut ist die Quittung für einen zu langen oder ungeschützten
Aufenthalt in der Sonne. Wir haben uns auf die Suche nach einem Mittel aus
unserem Revier gemacht, um die Haut nach einem Sonnenbrand zu unterstützen.
Der Volksmund sagt: Das Johanniskraut speichert die Energie der Sonne. Beliebt ist die Anwendung des Johanniskrautöls bei Depressionen und Angstzuständen. Als Badezusatz oder als Einreibung kann es der Seele etwas über die dunkle Jahreszeit helfen und die fehlende Energie der Sonne an den kurzen Tagen ausgleichen.
Das rote Öl hat aber auch bei Entzündungen, Verbrennungen und Wunden eine großartige Heilkraft. Es fördert die Erneuerung der Hautzellen. Deswegen ist es auch zur wohltuenden Pflege von beanspruchten Händen, geplagten Füßen und zu Behandlung von kleinen Verletzungen geeignet. Auch Muskelschmerzen und Prellungen können mit dem Öl behandelt werden. Es ist also ein Allroundtalent nach einem Tag voller Abenteuer im Revier.
Es kann direkt auf die Haut aufgetragen und leicht einmassiert werden. Möchte man das Öl nicht direkt auf der Haut verwenden, kann man es auch als Wirkstofföl zur Salbenherstellung nehmen. Unser Geheimtipp lautet allerdings: Einen Löffel ins Badewasser geben!
Man findet das Heilkraut in den meisten Revieren auf Naturwiesen, an Wegrändern oder Böschungen bis hoch hinauf auf die Almen. Überall leuchten die gelben Blüten, gegen das Licht gehalten sind die kleinen dunklen Tüpfel zu erkennen. Hier ist das Hypericin eingelagert, das dem Öl die rote Farbe und seine Wirksamkeit beschert.
Zur Herstellung des wirksamen Öls eignet sich nur das „echte“ Johanniskraut. Ganz sicher kann man gehen, indem man die Blüte zwischen den Fingern zerreibt – werden die Finger rot, handelt es sich um das richtige Johanniskraut.
Das wirksame Johanniskrautöl ist leicht herzustellen. Hier unsere bewährte Rezeptur zum Selbermachen:
Das Johanniskraut sollte an einem heißen Sommertag geerntet werden, am besten, nachdem es einige Tage Sonne tanken konnte. 1/3 eines Schraubglases mit Blüten und Knospen füllen und dann mit hochwertigem Pflanzenöl auffüllen. Hier eignen sich am besten leichte, neutrale Öle wie etwa Sonnenblumenöl.
Das Glas nun nicht zuschrauben, sondern nur mit einem Tuch abdecken und mit einem Gummiring verschließen. So kann die Feuchtigkeit entweichen. So eine Woche in der Sonne stehen lassen. Nach einer Woche das Glas zudrehen und weitere 5 bis 6 Wochen Sonne tanken lassen. Ab und zu schütteln.
Öl durch einen Filter abseihen und in eine dunkle Flasche füllen.
Die Information, dass Johanniskraut die Haut durchlässiger für Sonneneinstrahlung macht, bezieht sich nur auf die innere Anwendung. Dennoch sollte man die eingeriebenen Hautstellen nicht ungeschützt der Sonne aussetzen.