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Das Thema Rotwild stellt wenig verwunderlich einen Dauerbrenner auf dem weidmännischen Büchermarkt dar. Immerhin handelt es sich um ausgesprochen majestätisches Wild und eine heißbegehrte Beute. Der eine oder andere wird sich angesichts der schon fast unüberschaubaren Fülle an einschlägigen Publikationen nun die Frage stellen, was ein neues Buch da denn noch zu bieten haben mag. Immerhin lässt sich selbst das Rad nicht konstant neu erfinden. Die Antwort, mein lieber skeptischer Leser, ist simpel: Rotwild in Wort und Bild hält auf erfrischende Art und Weise, was es verspricht. Nicht mehr und nicht weniger. Erfahrt hier, wie der routinierte Experte Hubert Zeiler einen „alten Hut“ informativ, ansprechend und mit einfacher Eleganz aufbereitet.
Noch bevor das erste Wort darin gelesen ist, fällt einem der wertige, aber gleichzeitig schlichte Einband des Buches aus Naturleinen auf, welcher sich im Unterschied zu den ansonsten meist glatten Oberflächen angenehm griffig anfühlt. Dem positiven haptischen Eindruck schließt sich gleich ein optischer an, denn schon sticht dem langsam neugierig werdenden Leser eines der vielen vom Autor selbst gemalten Aquarelle entgegen. Sie werden einen durch das ganze Werk begleiten, da keine Doppelseite ohne mindestens eine das Auge auf angenehm zurückhaltende Weise ansprechende Abbildung auskommt, das Inhaltsverzeichnis einmal ausgenommen. Diese Darstellungen zählen zu den besonderen Stärken der Publikation, da sie nicht nur die darin behandelten Themen gut veranschaulichen, sondern in ihrer betonten Einfachheit einen Charme versprühen, den kein Programm der Welt künstlich generieren könnte. Hier verrät sich die geübte Hand des Illustrators, der aufgrund seiner Erfahrung genau weiß, was es wirklich braucht und was nur ablenkenden Ballast darstellen würde. 

So wie bei den Bildern kein Strich zu viel oder zu wenig getan wurde, so erweist sich auch der Text als bündig und verständlich, ist aber nicht wortkarg gehalten. Auf mehr als 180 Seiten lässt sich so ziemlich alles an wissenswerten Grundlagen zum Rotwild erfahren. Die sechs Kapitel sind übersichtlich nach den Aspekten Lebensraum, Verhalten, Forschung, Bejagung, biologische Eigenschaften sowie historische Bedeutung gegliedert. In den jeweiligen Unterkapiteln werden die Belange dieser für uns so besonderen Tierart mittels schnörkelloser, verständlicher Sprache erklärt, wobei sowohl naturwissenschaftliche Kenntnisse als auch ethische und kulturelle Betrachtungen einfließen. Durch immer wieder eingestreute kurze Erzählungen, Anekdoten und Sinnsprüche wird die Lektüre bei aller theoretischen Fundierung nie trocken. Konkrete Empfehlungen zu Dingen wie Altersansprache oder Abschussplan sorgen für den praktischen Bezug, während aktuelle Forschungsergebnisse ebenso Erwähnung finden. Auf diese Weise können selbst alte Hasen noch das eine oder andere dazulernen und sich mitunter überraschen lassen. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass die Äsungsgewohnheiten des alpinen Rotwildes stark von traditioneller Weidewirtschaft abhängen oder dass seine Leber dem Brunfthirsch als sofort verfügbares Energiedepot dient? 

Dem renommierten Fachmann Zeiler ist es gelungen, ein übersichtliches, informatives und kurzweiliges Buch über Rotwild zu verfassen, das durch die selbstgemalten Illustrationen eine bedeutende zusätzliche Aufwertung erhält. Das Werk präsentiert sich in inhaltlicher und ästhetischer Hinsicht wie aus einem Guss und begegnet dem Leser mit einer Unaufgeregtheit, welche sich in unserem Zeitalter der unausgesetzten Medienüberflutung als wahre Wohltat erweist. Rotwild in Wort und Bild lädt zur konzentrierten Lektüre, zum gelegentlichen Schmökern oder einfach nur zum Betrachten der feinen Bilder zwischendurch ein. Diese Fibel einer der Jagdwildarten schlechthin macht sich überall auch als Gesprächsstarter oder Zeitvertreib gut – egal, ob am Couchtisch, im Bücherregal, auf dem Nachtkastl oder in der Waldhütte.