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Der Jagdhund ist Familienmitglied, treuer Freund, Partner, Gehilfe und deshalb für die Jagd unverzichtbar. Deshalb ist es auch in den jeweiligen Landesjagdgesetzen klar verankert, dass für den Jagdbetrieb im Revier brauchbare Jagdhunde zur Verfügung stehen müssen. 

 Viele Jägerinnen und Jäger wünschen sich einen Jagdhund, die Entscheidung, einen bei sich aufzunehmen, muss jedoch im Vorfeld wohl überlegt und geplant sein. Dieser Artikel soll einen ersten Überblick schaffen und ein kleiner Leitfaden zur Entscheidungsfindung sein, ersetzt aber nicht die eingehende Auseinandersetzung mit dem umfangreichen Thema Jagdhund. 

 Die ersten Fragen, die man sich stellen sollte, sind: „brauche“ ich eigentlich einen Jagdhund, ist ausreichend Platz für den Hund und seine Ausbildung vorhanden, und vor allem: kann und will ich mir die Zeit nehmen, die ein Jagdhund braucht und bekomme ich dafür die Unterstützung meiner Familie bzw. meines Partners/ meiner Partnerin? 

 Man sollte sich bewusst machen, dass der Jagdhund gerade in den ersten Jahren täglich mehrere Stunden exklusive Aufmerksamkeit braucht. Diese Zeit sollte, besser gesagt muss, aufgebracht werden, damit man danach einen fermen Jagdhund und treuen Begleiter an seiner Seite hat. 

 Werden die oben genannten Punkte mit einem klaren „Ja“ beantwortet, kann die nächste Entscheidung angegangen werden: die Wahl der richtigen Rasse. Entscheidend ist hier, wo und wofür der zukünftige Jagdpartner hauptsächlich eingesetzt werden soll. Für ein reines Feldrevier ist der Schweißhund (z. B. der Bayerische) wahrscheinlich nicht die erste Wahl – hier wirdʼs wohl eher der „Allrounder“, der Vorsteher (z. B. Deutsch-Kurzhaar), werden. Sollten sich Unsicherheiten bei dieser Wahl ergeben, ist es ratsam, bereits zu diesem Zeitpunkt die jeweiligen Rassevereine bzw. Hundeprüfungsvereine zu Rate zu ziehen. Diese stehen zukünftigen Jagdhundeführern gerne mit Rat und Tat zur Seite. 

 Im nächsten Schritt geht es dann auch schon an die Auswahl des richtigen Züchters. Spätestens jetzt sollte unbedingt die Expertise des jeweiligen Rasse- bzw. Prüfungsvereins herangezogen werden, da sie Erfahrung mit den verschiedenen Züchtern bzw.  Zwingern haben und einen Überblick über geplante Verpaarungen bzw. Würfe geben können.

Nur bei Züchtern, die vom jeweiligen Rasseverein zugelassen sind, kann darauf vertraut werden, dass alle notwendigen Anforderungen an eine jagdliche Leistungszucht, wie z. B. gesundheitliche Voraussetzungen der Elterntiere, auch gewährleistet sind. Zudem ist die Auswahl eines Züchters natürlich immer eine individuelle Vertrauenssache. Daher sollte so früh wie möglich Kontakt zu den infrage kommenden Züchtern aufgenommen werden. Ein seriöser Züchter wird immer die Möglichkeit geben, den Zwinger und die Elterntiere anzuschauen. Er möchte die zukünftigen Besitzer „seiner“ Hunde immer vorab kennenlernen und trifft dann eine Entscheidung wer einen „seiner“ Hunde bekommt.

Für die Vorbereitung sollte unbedingt genug Zeit eingeplant werden. Steht man erst mal vor einem Wurf, ist es meist bereits zu spät, um noch Überlegungen anzustellen. Die Welpen werden in der ersten Sekunde die Herzen erobern und man hat keine Chance mehr auf eine rationale Entscheidung. Der Züchter des Vertrauens sollte über eventuelle persönliche Vorstellungen zu den charakterlichen Eigenschaften des zukünftigen Begleiters informiert werden. Ein erfahrener Züchter hat meist ein gutes Gespür in welche Richtung sich ein Welpe entwickeln wird: wird er eher ein Alpharüde? Wird sie genug Schärfe haben etc?

Wenn die Entscheidung gefallen ist und der Jagdhundwelpe ausgesucht wurde – was nun? 

Der Welpe wird vermutlich mit 8-10 Wochen, zu Beginn der Sozialisierungsphase, sein neues Zuhause beziehen. Bis dahin war er immer in seinem gewohnten Umfeld bei seinen Geschwistern und seiner Mama. Um dem Welpen das Abnabeln und den Übergang in sein neues Zuhause so angenehm und leicht wie möglich zu machen, gilt es im Vorfeld einiges vorzubereiten: • Decke für die Wurfbox des Züchters, die den gewohnten Geruch annimmt und so Heimweh verringern soll. • Auswahl der Hundeplätze im Haus • Anschaffung der Grundausstattung: - Hundekörbe - Wassernäpfe, Futternapf - Welpenhalsung - Welpenleine - Flexileine - Hundepfeife - Spielzeug und Kauartikel (um Hausrat und Mobiliar zu schonen) - eventuell Autobox (oder andere geeignete Verwahrungsmöglichkeit) – Hundefutter – nach Absprache mit dem Züchter (kein abrupter Futterwechsel!) 

 Beachten sollte man auch, dass es einige Gefahrenquellen im Haushalt für einen Hund gibt. Besonders gefährlich sind z. B. in der Garage aufbewahrte Düngemittel, die verschluckt werden können. Auch für Menschen völlig harmlose Lebensmittel wie Birkenzucker, Rosinen, einige Kernfrüchte, Schokolade etc. können für den Hund bereits in kleinen Mengen zu Vergiftungen und im schlimmsten Fall sogar zum Tod des Hundes führen.

Der große Tag ist da – der Jagdhundwelpe zieht ein! 

Bei der Übergabe des Welpen bekommt der neue Besitzer vom Züchter einen Kaufvertrag, einen Abstammungsnachweis und einen Impfpass mit den bereits eingetragenen ersten Impfungen sowie die Nummer seines Chips, der umgehend bei einem der diversen Anbieter registriert werden muss: nur mit einem registrierten Chip kann der Besitzer im Falle des Verlustes des Hundes ihn schnellstmöglich ausfindig machen! Zur Abholung des Welpen beim Züchter muss neben dem Fahrer mindestens eine zweite Person dabei sein, die sich während der Fahrt um den Hund kümmert und ihn beruhigt. Hier kann auch wieder von den Vorteilen eines seriösen Züchters profitiert werden, da dieser mit dem  Welpen sicherlich bereits Autofahren geübt hat. Der Welpe sollte in diesem Alter auch schon an Lärm – wie auch Schussknall – sonstige Beunruhigungen und Wasser gewöhnt sein, da ihm dies im Verband seiner Geschwister wesentlich leichter gefallen ist.


Zuhause angekommen ist es wichtig, dem Welpen eine entspannte Atmosphäre und ausreichend Ruhephasen zu ermöglichen. Ein heranwachsender Hundewelpe mit 8 Wochen schläft 15–20 Stunden pro Tag. Dennoch sollten die ersten Tage nur dem Welpen gehören: Er braucht rund um die Uhr Betreuung. Je mehr Aufmerksamkeit der Welpe bekommt, desto schneller wird er sich in seinem neuen Rudel zuhause fühlen. Auch wichtige Dinge wie Stubenreinheit werden bei intensiver Betreuung wesentlich leichter und schneller gelernt. Der Welpe soll die Möglichkeit haben, sein neues Zuhause in seinem eigenen Tempo zu erkunden. Er darf dabei jedoch keinesfalls unbeobachtet bleiben! Sobald der Welpe Anzeichen zeigt, sollte er umgehend nach draußen gebracht werden, damit er sich lösen kann. Je öfter und besser dies gelingt, desto schneller wird der Schützling stubenrein sein. Wichtig ist, dass das auch während der Nächte weitergeführt wird.

Wenn der Welpe sich nach einigen Tagen an seine neue Situation gewöhnt hat, kann er durchaus schon spielerisch an einige seiner neuen Aufgaben herangeführt werden. Jedoch ist hier jeglicher Zwang unbedingt zu unterlassen! Für eine starke Beziehung zwischen Hund und Herren ist es essenziell, dass der Welpe in diesem Alter positiv bestärkt wird, sobald er etwas gut gemacht hat und für kleine Fehler nicht bestraft wird.

Für eventuell auftretende Fragen oder Probleme in der ersten Zeit ist der Züchter die erste Ansprechperson. Als neuer Jagdhundwelpenbesitzer sollte man sich stets bewusst machen, dass der Welpe von einem abhängig ist und sich gleichzeitig vor Augen führen, dass der Welpe innerhalb kurzer Zeit lernt, seinen neuen Herren zu lesen. Umgekehrt dauert es, auch bei erfahrenen Hundeführern, meist einige Zeit, bis das gelingt. Nur mit Geduld, Ruhe und fachlichem Know-How wird aus dem Welpen ein fermer Jagdhund und treuer Begleiter. Sachkundenachweis: dieser Kurs wird von verschiedenen Tierärzten und Jagdhundevereinen angeboten und ist in etlichen Bundesländern verpflichtend.

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