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Generationen von Forstleuten beschäftigten sich schon mit der Wald-Wild-Frage. 
Die Jäger sehen mehrheitlich die Klage der Forstleute über zu hohe Verbissschäden als übertrieben an. Unstrittig ist, dass in Teilen des Landes zu hohe Wildstände bestehen (v. a. Rotwild) und dadurch kein effizienter Waldbau mit Naturverjüngung und Mischbaumarten (v. a. Laubholz) umsetzbar ist. 
Da diese Situation aber nicht bundesweit vorherrscht, dennoch aber nahezu überall Wildschäden gemeldet werden, stellt sich die Frage, woran das liegt und wie es beim forstlichen Gegenüber, dem Waldbesitzer und seinem berechtigten forstwirtschaftlichen Interesse aussieht? 
Hat der Waldbesitzer zur Vermeidung von Wildschäden doch zwei wesentliche Trümpfe in der Hand: den Waldbau als wesentliche Gestaltungsmöglichkeit des Wildlebensraums und weniger schadensanfälliger Waldbilder und – als Inhaber des Jagdrechtes und Verpächter – die Pachtvertragsgestaltung inkl. Sanktions- und Kündigungsregeln, sofern er die Jagd nicht selbst ausübt und damit Abschuss und Jagdausübung eigenverantwortlich bestimmt.
Der Waldzustand ist besser als sein Ruf 
 Das vom Bundeforschungszentrum für Wald österreichweit durchgeführte Monitoring zeigt auf Bezirksebene den Trend des Wildeinflusses auf die Waldverjüngung. Generell weisen Regionen mit vorwiegend Mischwäldern höheren Wildeinfluss auf als jene mit hauptsächlich Nadel- oder Buchenwäldern. Insgesamt hat sich in 40 % der Bezirke die Situation gegenüber der Vorperiode 2016 bis 2018 verbessert (bei 22 % der Stichproben von starkem auf mittleren oder von mittlerem auf geringen Einfluss). 
In 44 % der Bezirke ist der Wildeinfluss jedoch angestiegen (bei 17 % von gering auf mittel oder mittel auf stark). Demgegenüber zeigen die Ergebnisse der Bundeswaldinventur (eine offizielle bundesweite Erhebung durch das Bundesforschungszentrum Wald) bei den Waldstrukturen eindeutig positive Trends, welche auch Rückschlüsse auf den Wildeinfluss zulassen. Die Daten zeigen eine deutliche Zunahme der Laub- und Mischwaldanteile (Abb. 2) sowie überhaupt eine Zunahme der Waldfläche Österreichs (Abb. 3). 
Eine Ursache ist der hohe Anteil an Naturverjüngung, der seit mehreren Jahrzehnten den Waldbau in Österreich prägt. Ebenso greift die Aus- und Weiterbildung der Waldbesitzer und Forstleute. Die Anpassung der Wälder an Klimaveränderungen (Motto „klimafitter Wald“) und eine Verbesserung der Betriebssicherheit durch höhere Laubholzanteile und mehr Strukturvielfalt, um weniger Schäden durch Borkenkäfer und Sturm zu erleiden, ist jedoch in der Forstwirtschaft naturbedingt eine Mehrgenerationenaufgabe (Abb. 4). Die Umtriebszeiten der Bestände schwanken nach Höhenlage, Baumarten und Waldbaukonzept zwischen 60 und 160 Jahren. Die erforderliche Entwicklung ist zwar eingeleitet, aber die negativen Auswirkungen des Klimawandels (Stürme, Trockenheit) nehmen ebenfalls deutlich zu.
Das ewige Wald-Wild-Thema 
 Das Wald-Wild-Thema ist im gesamten deutschsprachigen Raum weiterhin virulent. Auch wenn es angesichts neuer Probleme (Klimaschäden und Schadholzzunahme, Einwanderung von Großraub-wild) in den Hintergrund getreten ist, bleibt es ein wichtiger Aspekt des Themenkomplexes Wald – Forstwirtschaft – Jagd.
Betrachten wir den forstlichen Einfluss auf die Schadensanfälligkeit und die Regelung des Wildschadens: Die Auswirkung von Störungen des Wildes (z. B. durch Waldbesucher) bleibt üblicherweise ebenso unbeachtet, wie die jagdrechtlich normierte „verschuldensunabhängige Haftung für Wildschäden“ des Jagdausübungsberechtigten eine mögliche Mitverantwortung der Forstwirtschaft ignoriert. Wenn jedoch die frühzeitige Einleitung der Verjüngung unterlassen wird, mangels Durchforstung keine Bodenvegetation aufkommt und Waldflächen bis auf den letzten Fleck mit Nutzhölzern bestockt werden, fehlt dem Waldbesitzer das gesamtheitliche Verständnis für Wald und Wild.
Jäger möchten genießen und in Ruhe gelassen werden 
Die Jagd, auch wenn sie professionell mit viel Erfahrung und Können betrieben wird, erfolgt vor-wiegend zur persönlichen Erbauung der Jäger. Abgesehen von Berufsjägern und jagdlich eingesetztem Forstpersonal, wird die Jagd vorwiegend von Privatleuten in ihrer Freizeit ausgeübt. Die zur Vermeidung von Wildschäden und Übernutzung der Habitate erforderliche Abschusserfüllung so-wie die Verwertung des anfallenden Wildbrets legitimieren die Jagd in der Gesellschaft. Aber sie sind nicht der Grund, warum jemand so viel Geld und Zeit aufwendet, aufwendige Prüfungen und Kurse zur Erlangung des Jagdscheins auf sich nimmt und mittlerweile die teilweise öffentlichen Anfeindungen mitmacht. Dafür erwartet der Jäger die Möglichkeit zur ungestörten Jagdausübung und möchte insbesondere, wenn er das entsprechende Entgelt für Pachten, Abschüsse, Jagdsteuer und vielleicht Fütterungskosten (aus seiner Sicht zur Vermeidung von Wildschäden) bezahlt hat, möglichst nicht mit Kritik und anderen Interessen behelligt werden.
Wirtschaftlich und organisatorisch unterscheidet sich die Jagd gravierend von der Forstwirtschaft. In der Pachtperiode sind Einnahmen weitgehend unabhängig von Konjunktur und Klimaänderung. Bei der Jagd ist keine permanente persönliche Betreuung durch den Grundeigentümer (= Verpächter) erforderlich. Je nach Vertragsvereinbarung kann der Waldbesitzer die Kosten der Wildschutzmaß-nahmen dem Pächter oder Abschussnehmer überbinden, eine Wildschadensabgeltung vereinbaren, spezielle Regelungen zur Abschusserfüllung oder der Ersatzvornahme bei Nichterfüllung und der vorzeitigen Kündigung treffen. Treten erst Wildschäden auf, haftet gemäß der Rechtslage der Jagdausübungsberechtigte verschuldensunabhängig. Das heißt, egal, wer noch einen negativen Einfluss ausübt und die Abschusserfüllung behindert (Jagdstörungen durch Waldbesucher, ein-wanderndes Raubwild, wildschadensanfälliger Waldbau oder hinderliche forstliche Betriebsorganisation), nur der Jagdausübungsberechtigte haftet und ersetzt gegebenenfalls den Wildschaden. 
Gretchen-Fragen an die Jagd und Forstwirtschaft 
So stellt sich aus Sicht der Jagd und des Wildes die Frage: Was kann die Forstwirtschaft bzw. der Waldbesitzer tun, um weniger schadensanfällige – resilientere – Wälder mit ausreichender Lebensraumfunktion für unsere Schalenwildarten zu gestalten? Im Gegenzug stellt sich aus Sicht der Waldbesitzer die Frage: Was muss die Jagd tun, um Wildschäden zu vermeiden und dadurch die forstlichen Verjüngungsziele nicht zu gefährden? 
Waldbau in Wildlebensräumen 
 Auf Basis in der Praxis erprobter Maßnahmen werden die wesentlichen „Stellschrauben“ der Forstwirtschaft und der Jagd beschrieben. Es wird dabei weder der Anspruch auf Vollständigkeit erhoben noch handelt es sich um ein für alle Reviere umsetzbares Pauschalrezept. Der Waldbau unterliegt den örtlichen Standortbedingungen (v. a. Böden, Niederschläge, Relief, Höhenlage, Klima) und betriebsstrukturellen Rahmenbedingungen (v. a. Flächengröße, Altersklassenstruktur, Baumartenanteile, Gelände und Aufschließung). Er kann also – abgesehen von ökonomischen Zielsetzungen – nur innerhalb der dadurch vorgegebenen Grenzen angepasst werden. Die Auswirkungen der forstlichen Bewirtschaftung einerseits auf die Habitateignung (v. a. Äsung und Deckung) und anderseits auf die Schadensanfälligkeit der Waldflächen ist groß. 
• Eine frühzeitige Auflichtung (Durchforstung) auf großer Fläche ab dem mittleren Bestandsalter und nach ausreichender Astreinigung schafft umfangreiches Verjüngungspotenzial und eine ausgeprägte Kraut- und Strauchschicht. Das so mögliche Äsungspotenzial vermeidet den Um-stand, dass jeder verbissene Nutzholzbaum ein Schaden ist. In Altbeständen sollte mindestens zehn Jahre vor der geplanten Endnutzung eine Auflichtung (z. B. Vorratspflege, Femelhieb, Schirmschlag) zur Einleitung von Naturverjüngung erfolgen, sofern geeignete Samenbäume vorhanden sind. 
• Ebenso sinnvoll und mittlerweile als Stand der forstlichen Technik werden Aufforstungen nur mehr mit deutlich geringeren Pflanzenzahlen und Übernahme von Naturverjüngungsanteilen begründet. Damit ist zwischen den gesetzten Bäumen, bei denen jeder Verbiss (v. a. Terminal-trieb) als Schaden zu sehen ist, noch Platz für Äsung und Prosshölzer (z. B. Weiden, Birken). Ein weiterer positiver Effekt ist der geringere Aufwand durch einen flächenreduzierten Eingriff bei der Kultur- und Jungwuchspflege, so dass nach dem häufig erforderlichen Ausmähen nicht nur Nutzhölzer als Äsung stehen bleiben. 
 • Ebenso hat die frühzeitig deutliche Stammzahlreduktion in nadelholzdominierten Dickungen einen beiderseitig positiven Effekt. Zum einen wird bei einer Reduktion der Nadelbäume (bei 3 m unter 1.500 Stück/ha) die Einzelbaumstabilität verbessert und weitere kostenintensive Eingriffe bis zur ersten Durchforstung werden vermieden. Andererseits wird bis zum Schluss der Seitenäste in den Dickungen die Äsungsqualität verbessert. 
• Wir kennen das Phänomen, dass insbesondere Rehwild die jeweils seltenere Mischbaumart bevorzugt verbeißt. Nicht nur zur Vermeidung dieses Effektes ist eine Berücksichtigung der waldbaulichen und standörtlich möglichen Baumartenvielfalt schadensmindernd. Voraussetzung ist eine Wilddichte, die eine ausreichende Verjüngung der Hauptbaumarten ohne Wildschutz ermöglicht. 
 Auswirkungen der forstlichen Betriebsorganisation 
Während es beim Waldbau in Wildlebensräumen um das WAS geht, sind bei der Betriebsorganisation das WIE und WANN entscheidend. Auch durch Forstarbeiten (z. B. Holzernte, Wegebau, Pflanzungen) können vermeidbare Störungen des Wildes in seinem jahres- oder tageszeitlichen Rhythmus und bei wichtigen Lebensvorgängen (Brunft, Balz, Setzen) auftreten. Jahreszeitlich bevorzugte und klimatisch geeignete Einstände werden dann gemieden oder die Tageswanderung zwischen Einstand und Äsung wird behindert. Zumeist führt das zu einem erhöhten Energieverbrauch des Wildes. Die dadurch erforderliche höhere Nahrungsaufnahme kann außerhalb der Vegetationszeit nur durch Fütterung und/ oder Verbiss oder Schäle forstlicher Nutzpflanzen erfolgen. Die Wild-schäden treten häufig an anderen Orten auf und werden manchmal mit der eigentlichen Ursache nicht in Verbindung gebracht. Als konkretes Beispiel kann eine Seilkrannutzung im Frühwinter in einem Wintereinstand des Rotwildes angeführt werden. Es gab keine geeignete andere Einstands-fläche, da die umliegenden Flächen entweder aus Felswänden oder durch Wanderwege beunru-higte Waldflächen bestanden. Lediglich ein junges Fichten-Stangenholz bot Deckung und Äsung. Das Ergebnis waren 100 % Schälschaden – eigentlich hausgemacht. 
So sollten alle Arbeiten und möglichen Störungen der Wintereinstände unterbleiben, sofern keine bewusste Vertreibung beabsichtigt ist. Arbeiten in warmen Hangzonen mit Altbeständen, in ungestörten und lawinenfreien Tälern, wenig verbissanfälligen Rückzugsflächen in der Nähe von Fütterungen oder sonnigen Böschungsbereichen von Forststraßen sollten während der Winterzeit vermieden werden. Generell ist die Vermeidung von Wildstörungen im Winter ein wichtiger Faktor zur Schadensminderung. Auch wenn das Ausbleiben der Störung durch Dritte (z. B. Wintersportler) nicht zu verhindern ist, sollte der Forstbetrieb das bei seiner Organisation berücksichtigen. Nicht nur aus Rücksicht auf die Jagd und den jagdlichen Erlebniswert sind betriebsbedingte Störungen in der Nähe von Brunft- und Balzplätzen zu vermeiden. Abgesehen von seltenen Ausnahmefällen ist es nicht erforderlich, eine Forststraße im September neben einem Brunftplatz zu bauen oder im April Bestände mit Auerwildvorkommen zu durchforsten.
Entscheidend ist eine waldfreundliche Jagdwirtschaft 
Nur kurz soll auf Aspekte der Jagdausübung eingegangen werden (der Schwerpunkt des Beitrages liegt auf der Forstwirtschaft, kommt ihr doch zur Wildschadensvermeidung die bedeutendere Rolle zu). Eine Schlüsselrolle dabei hat die fachgerechte und effiziente Abschusserfüllung. Dabei sind nicht nur Abschusshöhe und Selektion relevant. Wann, wie viele und welche Tiere während der Schusszeiten unter Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse und jahreszeitlichen Entwicklung des Wildes erlegt werden, ist bedeutend. Es gibt Zeiträume, in denen das Wild sichtbarer und leichter anzusprechen ist. Es empfiehlt sich, einen erheblichen Anteil dann zu schießen, auch um nicht spät im Jahr mit Zeitdruck den Abschuss erfüllen zu müssen. Jagdstrategie und Abschussverhalten sollten ebenso an waldbauliche Erfordernisse angepasst werden. Häufig ist zumindest eine Überbrückung schadensanfälliger Perioden notwendig (z. B. Schwerpunktbejagung an verbiss- oder fegeanfälligen Kulturen). Sofern Wildfütterungen vorkommen, ist das Fütterungskonzept mit den forstlichen Belangen abzustimmen. Damit Fütterungen den forstlichen Zielsetzungen nicht zuwiderlaufen, sind die relevanten Aspekte (Standort, WAS wird WANN und WIE LANGE gefüttert) so vorzusehen, dass die Fütterung der Ablenkung und Wildschadensvermeidung dient. In walddominierten Gebieten hat sich die die Anlage von Wildäsungsflächen bewährt. Bei entsprechender Anlage und Pflege bieten sie einen erheblichen Anteil der erforderlichen Äsungsmenge, sodass weniger aus dem Wald entnommen wird.
 Schlussfolgerungen 
Die Jagd ist für Waldbesitzer mit Eigentumsflächen ab Mindestjagdgröße (115 ha) die bedeutendste Einnahmequelle nach der Holzerzeugung. Sie in Wert zu setzen und ihr betriebswirtschaftliches Potenzial auszuschöpfen, ist bei Forstleuten häufig verpönt. Meist werden unerwünschte wald-bauliche Zugeständnisse befürchtet. Angesichts zunehmend schwieriger Ertragsverhältnisse und sehr volatiler Holzpreise stellt sich die Frage nach dem WARUM. Wildtiere und Jagdmöglichkeit werden uns quasi von der Natur „geschenkt“. Im Gegensatz zu forstlichen Betriebsergebnissen sind Pacht- bzw. Abschusserlöse weitgehend konjunkturunabhängig und zumindest während der Pachtperiode konstant. Insgesamt treten bei Jagderlösen – Pachten wie Abschussvergaben – keine hohen Schwankungen auf. Im Vergleich zur Forstwirtschaft sind die Abhängigkeiten von unbeeinflussbaren Faktoren (Kalamitäten, Holzmarkt) gering. Durch die jagdliche Nutzung ist eine Inwertsetzung von forstlich unproduktiven Flächen (ertraglose Schutzwälder, Nichtwaldflächen, Ödflächen, Forststraßen, Holzlagerplätze) möglich. 
Allerdings verhalten sich Jagd und Forst ab einem gewissen Grad (Gradmesser sind Verjüngungs-ziele und Wildschäden) wie „kommunizierende Gefäße“. Insbesondere die quantitative Optimierung einer Nutzungsform (Jagd: hohe Schalenwilddichte; oder Forst: Verjüngungsfähigkeit seltener Mischbaumarten) geht mit der Beeinträchtigung der jeweils anderen einher. Der jagdliche Ertrags-wert macht durchschnittlich nur ein Drittel des forstlichen Ertragswertes aus. Daher ist eine Optimierung des Jagdwertes zulasten der Forstwirtschaft (z. B. durch hohe Wildschäden oder hohe Investitionen in Wildschutz) ökonomisch nicht zielführend. Bei Beachtung waldbaulicher und betriebsorganisatorischer Aspekte ist eine erfolgreiche Forstwirtschaft bei gleichzeitiger Erhaltung einer intakten Lebensraumfunktion bei arttypischen Sozialstrukturen des Schalenwildes möglich. Aus wirtschaftlicher Sicht wird der Waldbesitzer zumeist der Forstwirtschaft Priorität einräumen. Bei immer häufiger auftretenden Kalamitätsereignissen sind der Rücksichtnahme auf die Ansprüche des Schalenwildes zumindest temporär Grenzen gesetzt. Wo massive Waldschäden auftreten, ist eine planmäßige forstliche Bewirtschaftung nicht mehr möglich. 
Wenn zur Katastrophenabwehr großflächige Sanierungen notwendig werden, fehlen die Voraussetzungen für einen wildfreundlichen Waldbau. In solchen Situationen wird ein an der Wiederherstellung seines Waldes interessierter Waldbesitzer erst ab der Sicherung der Kulturen auf jagdliche Interessen Rücksicht nehmen können. Dennoch empfiehlt es sich auch in solchen Extremsituationen, nicht nur über massiven Jagddruck und abschusserleichternde Maßnahmen (z. B. Schussschneisen) Wildschäden zu vermeiden, sondern auch weitere Maßnahmen zur Schadensvermeidung und -minderung einzuplanen (Äsungsflächen, Verbiss- bzw. Prosshölzer setzen). Trotz hohem Abschussdruck können auch die wenigen, nicht zu kriegenden Rehe oder Gams großen Schaden anrichten. 
Ein Letztes 
Tragfähige Lösungen entstehen nur bei fairer Einigung zwischen Waldbesitzer und Jäger. Das Wissen um die Rahmenbedingungen und Zwänge des jeweils anderen ist erforderlich. Versteht man – bei allen berechtigten und teilweise in Konkurrenz stehenden Interessen – die Forstwirtschaft und die Jagd als zwei Seiten der Medaille „Wald“, besteht die Möglichkeit zu dauerhaft einvernehmlichen Lösungen. Eine sektorale und nur die jeweilige Verantwortung der anderen einfordernde Betrachtung fördert den Einfluss der Gruppierungen, die eine Bewirtschaftung des Waldes und eine bodenständige, über das Wildmanagement hinausgehende Jagd prinzipiell ablehnen. 
Literaturnachweis 
Diehl, Frank Dipl.-Ing.: Ganzheitliche Betrachtung gesucht. Editorial Österreichische Forstzeitung Nr. 05-2023, S. 3.
Ebner, Gerd Dipl.-Ing.: Zeitenwende – die fetten Jahre sind vorbei – bis 2025? Artikel Holzkurier Nr. 18/2023, S. 3-4.
Lanschützer, Franz Dipl.-Ing.: Österreichs Wald wird klimafitter. Artikel in Waldverband aktuell, Ausgabe April 2023, S. 14. 
Schartner, Gerhard Dr.: Verschuldensunabhängige Haftung für Wildschäden – ein Anachronismus? Vortrag anlässlich der 22. Österreichische Jägertagung 2016.