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Kristallklar dahinstürzendes Wasser und sattgrünes Moos vor Augen, den kalten Geruch des brausenden Windes in der Nase, das Gefühl schroffer Felsen und karger Erde unter den Füßen – so präsentiert sich Alaska dem Neuankömmling. Diese kühle Schönheit des amerikanischen hohen Nordens hat jedoch auch jenseits der überwältigenden Landschaftskulisse Eindrücke von äußerster Pracht und Wildheit zu bieten: Mit seinen bis zu 680 Kilogramm und einer Körperlänge zwischen 1,5 und 2,5 Metern ist nämlich der Grizzlybär der eindeutige Herr des subpolaren Ödlandes.

Die Wenigen, die ein weidmännisches Kräftemessen mit diesen gewaltigen Raubtieren wagen wollen, müssen zugleich auch den mit unvermittelter Härte waltenden Kräften der Natur Alaskas standhalten. Als Belohnung winkt eine Jagd, die spannender und erlebnisreicher kaum sein könnte. Gemeinsam mit dem Jagdreiseveranstalter K&K Premium können wir euch hier einen kleinen Einblick in die Bärenjagd an der äußersten Nordgrenze der Vereinigten Staaten bieten.
Land der ungezähmten Schönheit 

Alaska, in der Tradition des Wilden Westens auch „The Last Frontier“ genannt, liegt zu 20 Prozent in der nördlichen Polarzone. Mit dem Grizzly zieht dort eine Unterart des Braunbären ihre Spuren, welche durch ihre grauen Haarspitzen zu dem besonderen Namen kam (engl. „grizzly“ = gräulich). Die wehrhaften Tiere kommen vorrangig im Landesinneren vor, und zwar in den Yukon-Niederungen, bei denen es sich um ein klassisches Berg- und Hügelland handelt. Die Durchschnittstemperaturen liegen dort im Sommer bei 10 bis 15 °C und in den langen und schneereichen Wintern bei -50 °C. Doch nicht nur Schnee beherrscht das Bild der Umgebung, denn in manchen Regionen gibt es über 300 Regentage. Alaska ist ebenso geprägt durch namhafte Bergketten wie die Brooks Range im Norden oder die Alaska Range im Südwesten. Das Terrain ist alles andere als einfach, da 60 Prozent des Landes mit Tundren und Fels bedeckt sind, wobei die Weide die Hauptbaumart stellt. Die Regierung in Juneau hat in Summe über 40 Millionen Acres (1 ac = 0,4 ha) unter Schutz gestellt und als Nationalparks ausgewiesen. Es gibt zehn Nationalparks und 14 Berge mit über 4.000 Metern Höhe. Alaska bietet einfach alles, was sich ein Naturliebhaber oder Jäger in der nördlichen Hemisphäre wünschen kann. Dafür ist aber ständig mit Wetterunbilden zu rechnen und man sollte schon wesensfest sein, wenn man mehrere Tage das Kuppelzelt im Flycamp wegen Nebel und Dauerregen nicht verlassen kann. Auf der anderen Seite ist die tagaktive Jagd auf den Grizzly, ob nun per Kanu auf einem der zahlreichen Flüsse oder zu Fuß im Landesinneren, ein Hochgenuss. Diese menschleere und unberührte Natur erdet einen jeden Jäger. Der Zivilisation entrückt stundenlang pirschen und ansitzen, um den Grizzly in diesen unendlichen Weiten zu finden – das ist Jagen in seiner ursprünglichen Form. Und mit Glück kann man den Streifzug auch noch mit einer Jagd auf Elch, Timberwolf, Dallschaf oder Karibu kombinieren. Die beste Jagdzeit im Herbst ist im September und Oktober. Die Frühjahrsjagd im Mai, wenn die Bären ihre Höhlen nach der Winterruhe verlassen, hat auch ihren eigenen Reiz. Die Anziehungskraft der Grizzlyjagd in Alaska als Ganzes entsteht durch die erforderliche völlige geistige und körperliche Aktivität sowie das Pirschen in einer der letzten menschenleeren Regionen dieser Erde.

Ausrüstung und Formalitäten 

Alaska ist in 26 Jagdblöcke eingeteilt, in denen Jagdlizenzen nach drei Kategorien an die Einwohner („residents“), US-Bürger außerhalb Alaskas („non residents“) und Ausländer („non resident aliens“) ausgegeben werden. Jeder Einteilungsabschnitt hat seine eigenen Abschusspläne und so können Ausländer unterschiedliche Freigaben erhalten. Jagdlizenzen, Tags und alle Revier- und Reiseinformation erhältst du bei renommierten Jagdreiseagenturen. Wichtig sind die lokalen Partner und deren Jagdblocks. Die Anreise erfolgt per Linienflug nach Anchorage oder Fairbanks, von wo es per Wasserflugzeug – wahrscheinlich mit einer Piper Super Cub – ins Basiscamp geht, wobei die Anreise bis zu 24 Stunden dauern kann. Es ist ratsam, genügend Luft zwischen An- und Abreise einzuplanen, denn nicht selten kann das Buschflugzeug wegen schlechten Wetters nicht starten.

Wir empfehlen immer, das Gepäck in einem stauchbaren Seesack, der mit einem Vorhängeschloss abschließbar ist, zu transportieren. Dieser lässt sich in den kleinen Maschinen besser verstauen als ein Hartschalenkoffer. Der Inhalt (Wechselwäsche, Handschuhe, Dokumente, Medikamente, Kosmetika etc.) sollte noch einmal separat in wasserdichten und verschließbaren Säcken verstaut werden, damit diese im Camp keine Feuchtigkeit ziehen. Ein kleiner Tagesrucksack wird ebenso empfohlen. Der Schlafsack sollte nicht aus Daunenfutter bestehen, sondern aus Synthetikmaterial. Daunen nämlich, so sie einmal feucht geworden sind, bekommst du im Camp nicht mehr getrocknet. Wir empfehlen sogenannte „Waders“ (Wattstiefel) oder wasserdichte Watthosen mit entsprechenden Pirschstiefeln, mit denen du durch die Bäche oder Moore streifen kannst. Eine derartige Ausstattung guter Qualität (Marke Simms) gibt es in Anchorage oder Fairbanks zu kaufen. Ansonsten sollte Funktionswäsche getragen werden, über die nach dem Zwiebelprinzip weitere Schichten folgen – vom „Baselayer“ bis hin zur „Outershell“, wie der Amerikaner sagen würde. Wasserdichte, aber atmungsaktive Oberbekleidung ist ein Muss. Ein leichter Hut mit breiter Krempe ist daneben wichtig, um darüber ein Mückennetz zu spannen, da dich die blutdürstigen „White Socks“ und andere lästige Insekten sonst ordentlich malträtieren können. In Sachen Kommunikation empfiehlt sich ein Satellitentelefon.

Beim Jagdgewehr sollte es sich um eine leichte, aber robuste Repetierbüchse mit Kunststoffschaft und einem variablen Zielfernrohr mit mindestens 42 Millimetern Objektivdurchmesser sowie ASV (Absehen-Schnell-Verstellung) handeln. Für das Fernglas gilt: 8x30 oder 8x42 beziehungsweise 10x42 mit Entfernungsmesser. Kaliber ab .300 Winchester Magnum aufwärts über 8x68 oder .338 Winchester Magnum bis hin zur .375 H&H sind bei der Grizzlyjagd zu empfehlen. Bei einer Kombinationsjagd auf Elch oder Dallschaf sind Wechselläufe praktisch. Als Munition eignen sich Verbundgeschosse oder homogene Deformationsgeschosse wie Nosler Partitition, Accubond, Evolution, Swift-A Frame oder Norma Oryx. Wichtig ist, dass du auf 300 Meter Entfernung einen präzisen Schuss abgeben kannst. Nicht zu vergessen sind Wanderstöcke (z. B. Leki Makalu), um immer einen sicheren Tritt im Gelände zu haben. Ein internationaler Impfpass, ein gültiger Reisepass, eine international gültige Krankenversicherungskarte, alle bekannten Waffendokumente, die online beantragten Jagdlizenzen und das Einladungsschreiben des lokalen Veranstalters sind die wesentlichen Dokumente.

Die körperliche Fitness ist der Garant dafür, dass diese Jagd nicht zur Qual wird und die Reise stattdessen zum Genuss. Im Vorfeld solltest du dir also für den Fall der Fälle ein kleines Fitnessprogramm auferlegen, z. B. mit einem voll bepackten Rucksack auch über mehrere Stunden wandern gehen, um Bein-, Rücken und Nackenmuskulatur zu stärken.
Auf der Jagd 

Die Jagdsaison wechselt jährlich zwischen Frühjahrsjagd und Herbstjagd ab. 2025 findet die Bärenjagd beispielsweise wieder im Herbst statt. Nach der Ankunft in Anchorage oder Fairbanks erfolgt entweder noch am gleichen Tag oder am Folgetag der Weiterflug mit dem Buschflugzeug ins Basiscamp. Meist wird dort der Probeschuss und gegebenenfalls das Einschießen der Waffen vorgenommen. Für die folgenden Tagestouren füllst du dann deinen Tagesrucksack mit allem Nötigen auf. Wir empfehlen übrigens einen wasserdichten Rucksack mit 30 bis 40 Litern Volumen, damit sich auch sicher alles ausgeht. Um Blasenbildung zu verhindern, solltest du bei Bedarf die neuralgischen Stellen an Ferse, Zehen oder Fußballen abkleben. Am nächsten Morgen beginnt nämlich die Pirsch und das Abglasen der weitläufigen Region. Manchmal geschieht dies auch vom Kanu aus. Die Pirsch kann sich über den ganzen Tag erstrecken, weshalb sich eine solide Kondition bezahlt macht. Teileweise bleibt man in einem kleinen Flycamp über Nacht in der Wildnis. Langweilig wird es da sicher nie, denn in den Camps triffst du auf saisonale Jagdführer, die von den Veranstaltern seit Jahren für die wenigen Monate der Jagdsaison eingesetzt werden und aus allen möglichen Ecken der USA kommen.

Diese teilweise recht rauen, sozusagen „verbuschten“ Gesellen verfügen oft über eine interessante Vergangenheit, aus der sie viel zu erzählen wissen. Bei allen Unterschieden in der Biografie verstehen die Pirschführer ihr Handwerk aber alle gleichermaßen virtuos. Sie sind sehr erfolgsorientiert, denn das Trinkgeld dient ihrem Auskommen. So ist trotz aller möglichen Widrigkeiten die Chance groß, in den riesigen Revieren auf die ersehnte Beute zu treffen. Ist es dann so weit, gilt es, wie bei jeder anderen Jagd der Anspannung Herr zu werden und einen gut sitzenden Schuss anzubringen, wobei man je nach Naturell den Gedanken an die scharfen Zähne und die mächtigen Pranken des Bären vielleicht ausblenden sollte. Dabei sollte aber auch nicht vergessen werden, dass man einen absoluten Profi zur Seite hat. Wenn dann aber der entscheidende Moment gemeistert wurde, macht die Nervosität einer umso tieferen Glückseligkeit Platz. Nach der Erlegung des Grizzlys wird dieser gehäutet und die Trophäe nebst Haupt im Rucksack zurück ins Camp getragen. Dort wird das Fell für den Transport gereinigt und gesalzen. 

Alaska ist eines der interessantesten und herausforderndsten Jagdländer auf unserem Globus. Menschenarm, kaum erschlossen, nur wenige Straßen und Highways, unendliche Wildnis, atemberaubende Landschaften und unkalkulierbare Witterung. Du musst daher mit Wetterunbilden rechnen und diese dann mental auch durchstehen. Die Wilddichte ist nicht mit dem wildreichen Europa oder Afrika zu vergleichen. Teilweise suchst du „die Nadel im Heuhaufen“ und nicht selten fährt man wegen der Wunschtrophäe auch mehrmals nach Alaska. Wenn du auf einem Felsen sitzt, die unendliche Weite abglast und deinen Herzschlag hörst, dann haben dich die Stille und Einzigartigkeit Alaskas in ihren Bann geschlagen. Du willst in solchen Momenten nie wieder die Zivilisation, den Lärm, die Staus und den Stress zurück. Du gewinnst die Erkenntnis, dass die Natur uns unendlich viel gibt und dass wir auf etliche Dinge, wie etwa die tagtäglich über elektronische Medien auf uns einprasselnden Nachrichten, locker verzichten können.