

Seit fast 10 Jahren legst du schon Blühflächen auf deinem Grund an. Seit Kurzem gibt es auch eine Initiative mit der Salzburger Jägerschaft, um Patenschaften für solche Blühflächen zu vergeben. Wie kam es dazu?

Wer kann sich am Ausbau der Blühflächen beteiligen?
Jeder. Entweder durch finanzielle Hilfe beim Saatgutkauf, durch zur Verfügungstellung von Flächen oder durch beides. Blühflächen können übrigens auch als Biodiversitätsflächen herangezogen werden!
Wie groß sollten die Blühflächen mindestens sein?
Wir fördern mit den jagdlichen Programmen von 3000 qm bis ca. 1-2 ha. Eine größere Fläche ist immer von Vorteil, wenn das aber nicht geht, ist aber auch ein kleiner Fleck besser als nichts.
Wo bietet sich die Anlage von Blühflächen besonders an?
An den Grundgrenzen zum Beispiel. Im Idealfall wenn es beidseitig gemacht wird, also zusammen mit dem Nachbar. Dadurch kann man eine gewisse Breite schaffen.
Wie lange gilt so eine Patenschaft?
Unterschiedlich. Wir machen gerne 5-jährige Blühflächen, aber es gehen auch ein oder zwei Jahre.
Worin liegt der Unterschied, wenn man es länger macht?
Die Saatgutzusammensetzung ist natürlich eine andere. Bei den kürzeren Blühflächen mischen wir mehr einjährige Pflanzen wie Sonnenblumen hinein, das blüht dann wirklich schön, bei länger bestehenden verwenden
wir mehr mehrjährige Pflanzen. Der Hauptunterschied ist aber die „geordnete Unordnung“, die entsteht, wenn die Pflanzen abblühen können, zusammenfallen und dann im nächsten Frühling noch bestehen bleiben. Wir empfehlen das ein Jahr stehen zu lassen. Also nur einmal in zwei Jahren die Pflanzen abzuräumen und generell frühestens im August abzumähen.
Warum ist das wichtig?
Wenn die Pflanzen im Herbst umfallen, dann entstehen Hohlräume, in die sich etwa die Hasen zurückziehen können. Da tut sich der Fuchs beim Durchsuchen schwer und auch die Krähen. Diese Unordnung ist der ideale Schutz: Was drunter brütet und setzt, ist nicht sichtbar.
Stichwort Fuchs: der ist bei der Niederwildhege ja auch ein großes Thema. Soll man Blühflächen in der Nähe eines Hochstandes bzw. Luderplatzes anlegen?
Ja, das kann man schon machen. Wobei diese umgestürzten Pflanzen selbst ja schon der beste Luderplatz sind! In den Hohlräumen versteckt sich nicht nur das Niederwild, sondern tummeln sich auch Mäuse über Mäuse.
Worauf muss man bei der Anlage von Blühflächen zur Biotopverbesserung des Niederwilds sonst noch achten?
Wichtig ist die Raubwildjagd bei gleichzeitiger Lebensraumverbessern. Weil was hab‘ ich von „Schöner Wohnen“, wenn ich vorher gefressen werde?
