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Fütterung von Jagdhunden

Es ist schon nicht leicht, generelle Ratschläge für die Hundefütterung zu geben, da Fütterungsempfehlungen natürlich von der Rasse, dem Alter und auch der Verwendung und Belastung des Hundes abhängen und sich nicht zuletzt gewisse Vorlieben auch individuell niederschlagen. Für Arbeitshunde, wie beispielsweise Jagd-, Rettungs- und Hütehunde, ist die Frage der Fütterung sogar noch etwas schwieriger.

Fütterung und Arbeitseinsatz 

Im Arbeitseinsatz verbrauchen Hunde bei vier bis sechs Stunden Bewegung am Tag etwa doppelt so viel Energie wie durchschnittlich aktive Hunde. Tabelle1 zeigt, wie sich der Energiebedarf im Verhältnis zum Körpergewicht verhält. Ein ausgewachsener Pinscher mit 10 kg Körpergewicht benötigt im Arbeitseinsatz statt 3.000kJ die 1,9-fache Menge, also 5.700kJ. Ein Setter mit 30 kg Körpergewicht benötigt bei gleicher Belastung sogar die 2,1-fache Menge seines Erhaltungsbedarfs, also 13.230 kJ (siehe Tab.1). 

Bei höheren Belastungen hat es sich bewährt, Hunden fettreichere Futtermischungen zu geben, dadurch ist es möglich, den Energiebedarf mit kleineren Futtermengen zu decken. Nach längerer Verabreichung fettreicher Rationen an hochleistende Hunde kommt es zu einer sogenannten „Adaptation“, das heißt, Hunde nutzen Fette dann sehr effektiv als Energiequelle. Zeitpunkt und Zusammensetzung der Fütterung beeinflussen die Leistung und Ausdauer des Jagdhundes im jagdlichen Einsatz. Zwischen Fütterung und jagdlichem Gebrauch muss ein ausreichender zeitlicher Abstand liegen. Es empfiehlt sich, den Hauptteil der Tagesration am Abend vor der Belastung zu verabreichen, und Hunde nach Jagden erst wieder nach einer Erholungsphase von 

 rund zwei Stunden zu füttern. 

 

 

Je nach Belastung muss man die Futterration anpassen und gegebenenfalls die Energiedichte durch Zugabe von Fetten erhöhen. (Foto: A. Deutz). 

 

Die immer wieder gehörte Empfehlung, Hunde während längerer Arbeit zwischendurch zu füttern, ist nicht notwendig bzw. kann für die Tiere sogar belastend sein. Hunde sind sehr gut imstande, bei Belastungen Fettsäuren als Energiequellen zu mobilisieren, sie sind deshalb nicht von Zwischenmahlzeiten abhängig. Falls Hunde vor der Jagd aber sehr unruhig sind, können kleine Futtermengen (bis ca. ein Fünftel der Tagesration bis zu drei Stunden vor Arbeitsbeginn) 

vorgelegt werden. 

 

Tabelle 1: Bedarf an Energie und Eiweiß von wachsenden und ausgewachsenen Hunden (Zentek, 1999) 

Körpergewicht 

Erhaltungsbedarf in kJ/Tag 

Mehrfaches des Erhaltungsbedarfes bei  

4- 6 Stunden Bewegung 

Eiweißbedarf ing  

verdauliches 

Protein/Tag 

10 kg  

wachsend 

7.000 

1,9 

38 

10 kg  

ausgewachsen 

3.000 

1,9 

100 

20 kg  

wachsend 

11.200 

2,0 

60 

20 kg  

ausgewachsen 

4.200 

2,0 

160 

30 kg  

wachsend 

14.500 

2,1 

210 

30 kg  

ausgewachsen 

6.300 

2,1 

84 

 

Tabelle 2: Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen von wachsenden und ausgewachsenen Hunden (Zentek, 1999) 

Nährstoff 

Wachsende Hunde pro kg 

Körpergewicht und Tag 

Erwachsene Hunde pro kg 

Körpergewicht und Tag 

Kalzium (mg) 

240-305 

80 

 

Phosphor (mg) 

130-160 

60 

 

Natrium (mg) 

60 

50 

 

Vitamin A (IE*) 

250 

75-100 

 

Vitamin D (IE) 

20 

10 

 

Vitamin E (IE) 

2 

1 

 

*IE = Internationale Einheiten, Einheit von Vitamingehalten 

 

Unbedingt notwendig – besonders an warmen Tagen – ist jedoch eine ausreichende Wasserversorgung vor, während und nach der Arbeit. Ein Wassermangel senkt nicht nur die Leistungsbereitschaft, sondern belastet auch den Kreislauf. In diesem Zusammenhang darf auch auf die Problematik der (tierschutzrelevanten) Unterbringung von Hunden an warmen Tagen in Autos oder auf das Ablegen von Hunden im prallen Sonnenlicht hingewiesen werden. Lasst eure Hunde im Sommer nie im Auto und legt sie immer an schattigen Plätzen ab! 

 

Generelle Fütterungsempfehlungen für Jagdhunde 

  • Wegen der großen Dehnbarkeit des Hundemagens können große Mengen pro Mahlzeit aufgenommen werden, womit eine einmalige Fütterung pro Tag reicht. Benötigt der Hund aufgrund einer starken körperlichen Belastung größere Futtermengen, so sollten diese auf zwei Rationen aufgeteilt werden. 

  • Haltet den Fütterungszeitpunkt nach Möglichkeit gleich. Der Organismus gewöhnt sich daran und euer Hund bettelt weniger. 

  • Füttert nie direkt vor der Arbeit! Gebt maximal 20 Prozent der Gesamtfuttermenge bis zu drei Stunden vor Beginn der Jagd bzw. dem Arbeitseinsatz. Zwischenmahlzeiten bei längeren Einsätzen sind nicht nötig – frisches Wasser jedoch schon! 

  • Lasst breiiges Futter bei warmem, schwülem Wetter nicht länger als drei Stunden stehen. 

  • Stellt die gewohnte Futterration nicht abrupt, sondern innerhalb von mehreren Tagen um. Mischt neues Futter der gewohnten Nahrung zunächst bei, sodass der Übergang vier bis sechs Tage dauert. 

  • Stellt eurem Hund immer einen Napf mit frischem Wasser zur Verfügung. 

  • Für eine ausgewogene Ernährung sprechen bei ausgewachsenen Hunden ein konstantes, der Rasse oder dem Typ des Hundes angemessenes Gewicht; normale Kotabsatzfrequenz (ein- bis zweimal pro Tag) und feste Kotkonsistenz,; glänzendes Fell, rassespezifische Behaarung und keine übermäßige Schuppenbildung sowie ein lebhaftes Verhalten. 

 

 

Der Wasserbedarf von Hunden wird häufig unterschätzt. (Foto: A. Deutz) 

 

 

 

Auszug aus: