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Lange Hängeohren, ein glänzendes Fell und kaum vom Wasser fernzuhalten – so kennt man den Cocker Spaniel. In der Arbeitslinie, dem sogenannten „Working Cocker“, steckt ein unerschrockener Jäger und lebhafter Mittelpunkt der Familie. Dieser, zugegebenermaßen, sehr kleine, Engländer ist aber alles andere als ein kaltblütiger Jäger.
Die wenigsten Menschen kennen sie – die wirklichen Arbeitsspaniels: „Field Trial Working Cocker Spaniels“ und „Field Trial Working Springer Spaniels“ sind die Arbeitstiere unter den Spaniel-Rassen. Eigentlich sind sie keine eigenen Rassen, sondern lediglich die Arbeitslinien der English Cocker beziehungsweise English Springer Spaniels. Allerdings haben sich diese Hunde über lange Zeit völlig getrennt von den Standardhunden entwickelt, die man heute so landläufig auf der Straße trifft. Der Working Cocker Spaniel ist viel mehr als bloß ein kleiner Schoßhund, auch wenn ihn viele Menschen als solchen abstempeln wollen. Die Rasse zeigt einen unermüdlichen Bewegungsdrang und folgt eifrig jeder Spur. Unerschrocken wagt er sich ins Dickicht, auch unwegsames Gebiet und Dornen machen ihm nichts aus. Wenn Wasser ins Spiel kommt, freut sich diese englische Wasserratte noch mehr. Als klassischer Apportierhund genießt der Working Cocker die Arbeit bei der Jagd, als Rettungshund oder auch in verschiedenen klassischen Hundesportarten. Auch kleineren Apportierspielen mit der Familie kann dieser Arbeitshund einiges abgewinnen, wenn dazwischen wieder ernste Arbeit ansteht. Da der Working Cocker relativ leicht zu erziehen ist, eignet er sich besonders für Anfänger, die gerne sportlich aktiv sind. Gezüchtet wurde der Cocker vor allem für die Buschierarbeit unter der Flinte auf Federwild und Kaninchen. Den meisten Working Cockern merkt man die Leidenschaft für alles, was Federn hat, noch an. Fast auf der ganzen Welt wird er hierfür gebraucht. Am europäischen Festland hat man den Arbeitsbereich des Working Cocker „erweitert“ und nutzt ihn vor allem als Stöberhund. Hier kann dieser Arbeitshund seine feine Nase zeigen. Vor dem laut jagenden Working Cocker Spaniel kommt Wild in der Regel langsam und gerät nicht in Panik. Aber auch in den klassischen Einsatzgebieten von Jagdhunden, bei der Schweißarbeit und im Wasser, leisten Working Cocker – manchmal sogar ohne großes Training – sehr gute Arbeit. Bei der Schweißarbeit kommt ihnen die gute Nase und ihr Spurwille zur Hilfe, im Wasser die große Wasserpassion verbunden mit der angewölften Begeisterung für alles, was Federn hat.  
Welcher Rassestandard? 
Einen Rassestandard gibt es streng genommen nicht. Im Gegensatz zu den Schönheitslinien werden die Hunde bei den Arbeitslinien nach Leistungskriterien selektiert. Ein Working Cocker wird dann zur Zucht verwendet, wenn er in den entsprechenden Arbeitsprüfungen – den sogenannten „Field Trials“ – gute Leistungen gezeigt hat. Hunde mit den Titel „Field Trial Champion“ (FTCH) oder „Field Trial Winner“ (FTW) werden bevorzugt zur Zucht eingesetzt. Mit dem Ergebnis, dass die heutigen Working Cocker allesamt leidenschaftliche und hoch veranlagte Jagdhunde sind. Ihr Erscheinungsbild ist allerdings sehr unterschiedlich. Speziell in England züchtet man den Show-Typ für Ausstellungen und den Working-Typ für die Jagd. Doch wie unterscheiden sich nun die Arbeitslinien von den reinen Schönheitslinien? 
Der Körperbau: 
Die Working Cocker sind kleine Kraftpakete. Ihr Brustkorb ist in der Regel breiter als der eines Show-Hundes. Zudem ist der Abstand von Widerrist zu Rutenansatz meist länger als die Rückenhöhe des Hundes. 
Die Ohren: 
Die Ohren sind kleiner, kürzer und leichter als die der Show-Hunde und haben weniger Fell. Auch sind sie bei den Arbeitslinien meistens höher am Kopf angesetzt als bei den Show-Hunden. 
Das Fell: 
Working Cocker haben insgesamt wesentlich weniger Fell und sehr dünne Fahnen. Das Fell ist meist auch grober und fester als bei den Show-Linien. 
Der Kopf: 
Der Schädel ist oft breiter als bei den Show-Hunden, wobei der Stop oft stärker ausgeprägt ist. Die Show-Hunde haben häufig große, hängende Lefzen, während ihre arbeitenden Verwandten schmalere Lefzen haben, was letztlich auch gesünder ist, da dadurch die Neigung zu Lefzenekzemen nicht so stark ist. 
Die Fellfarben: 
Während bei den Show-Cockern strenge Richtlinien in Bezug auf die Farben herrschen, findet man beim Working Cocker diverse Farbkombinationen. Bei den Working Spaniels ist außerdem auffällig, dass die Hunde viel mehr Weiß-Anteil im Fell haben als ihre Show-Kollegen. 
Die Größe: 
Die Working Cocker sind von der Größe her ihren Show-Kollegen noch recht ähnlich. Während bei den Show-Cockern in den letzten Jahren der Trend verstärkt dazu ging, die Hunde immer kleiner und zierlicher zu züchten, sind die Field Trial Cocker eher größer und kräftiger. Sie sollen ja auch in der Lage sein, Wild zu apportieren. 
Schnell im Kopf, noch schneller auf den Beinen 
Der Working Cocker ist extrem intelligent und daher relativ einfach zu erziehen. Er lernt sehr schnell, was auch Schattenseiten mit sich bringen kann. Hat er erstmal erkannt, wie Herrchen oder Frauchen am einfachsten um den Finger zu wickeln sind, nutzt er dieses Wissen schamlos aus. Eine gewisse Konsequenz in der Haltung und Ausbildung ist daher nicht fehl am Platz. Extreme Strenge verträgt diese Rasse jedoch nicht und brütet nach einer größeren Schimpfeinheit gerne mal beleidigt in einer Ecke. Im Vergleich zu den Show-Hunden haben die Working Cocker einen viel stärker ausgeprägten „Will to please“, was bedeutet, dass sie ihrem Menschen gefallen und mit ihm zusammenarbeiten wollen. Allerdings muss man als Mensch „auf Zack sein“, denn diese Hunde sind sehr schnell – im Kopf und auf den Beinen. Sie zeigen schnell Eigeninitiative, wenn ihr Hundeführer einmal nicht aufpasst und dem Working Cocker nicht richtig vermittelt, wie er seine schier unerschöpfliche Energie einsetzen soll. 
 Problemzone Ohren 
Was das Erscheinungsbild des Cocker Spaniels so besonders macht, birgt leider auch das größte Probleme in sich. Die langen Waschelohren sind vor allem beim Fressen oft im Weg und werden schnell schmutzig. Speziell bei Welpen und jungen Hunden sorgt das für zusätzlichen Putzaufwand im Haus. Auch wenn die Ohren der Arbeitslinien schon kleiner und leichter gezüchtet werden, sind sie ein Herd für Ohrenentzündungen. Auch Grannen, eine recht geläufige Gräserart, können sich beim Spaziergang oder der Pirsch in den Ohren verfangen. Das widerspenstige Gras bohrt sich, wenn unentdeckt, bis ins Fleisch des Tieres und bringt unnötige Operationen mit sich. Daher sollte der Hund nach jedem Aufenthalt in höherem Gras nicht nur auf Zecken, sondern auch auf Grannen kontrolliert werden. 
Ist der Working Cocker ein reiner Jagdhund? 
Man muss definitiv kein Jäger sein, um einen Working Cocker Spaniel glücklich zu machen. Man sollte jedoch über genügend Erfahrung mit Jagdhunden verfügen und der Hund sollte die Möglichkeit haben, einer alternativen „Arbeit“ nachzugehen. So finden sich viele Vertreter dieser Arbeitsrasse in der Rettungshundearbeit wieder, aber auch in Hundesportarten wie der Dummyarbeit, Agility oder der Fährtensuche haben Working Cocker Medaillen und Pokale gewonnen. Wichtig ist allerdings, dass man es auch nicht übertreibt mit dem Hundesport. Denn: Je mehr man den Hund beschäftigt, desto mehr wird er fordern und dann auch brauchen. Es reicht eigentlich vollkommen aus, mit einem jungen Working Cocker ein bis zwei Mal pro Woche Hundesport zu machen und ihn dazwischen auf normalen Spaziergängen auszulasten. Mit keinem Working Cocker muss täglich gearbeitet werden. Das geschieht auch bei vielen Züchtern und Jägern nicht. Wenn dieser Arbeiter eine schöne Beschäftigung hat, ist er ein wunderbarer und absolut unkomplizierter Begleiter. Auch als Familienhunde sind sie – unter den richtigen Voraussetzungen – perfekt geeignet! Im Umgang mit Kindern sind sie zumeist deutlich unkomplizierter als sehr viele Cocker aus Show-Linien.