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Im windgepeitschten hohen Norden Großbritanniens zeigt sich die Natur noch in ihrer rauen, ungezähmten Schönheit. Ebendieser urtümliche Charakter des schottischen Hochlandes macht die Hirschjagd in den dortigen Revieren zu einem einzigartigen Erlebnis, denn das Wild muss über lange und deckungsarme Strecken angepirscht werden. Wer diese hohe Kunst des „Deer Stalkings“ vielleicht einmal selbst hautnah miterleben oder einfach mehr darüber erfahren möchte, kann sich hier auf einen kleinen geistigen Lehrausflug in die Highlands mitnehmen lassen. Organisiert wird unsere Exkursion in die kaledonische Heidelandschaft von Constantin Weinberger, seines Zeichens Jagdreisen-Veranstalter mit jahrzehntelanger Erfahrung in der grünen Branche.
Ausrüstung und Gelände 
Bevor wir unsere Blicke auf der Suche nach dem ersehnten Rotwild über die Grate, Hänge und Talböden schweifen lassen, sollte das Augenmerk erst einmal auf dem Terrain selbst liegen. Was auf Bildern und Videos wie eine leicht begehbare grüne Weite aussieht, hat es in sich, wenn man sich möglichst unauffällig darüber hinwegbewegen muss. Der Boden ist nämlich meist dicht mit Heidekraut bewachsen, weshalb die zahlreichen Unebenheiten nicht auf Anhieb erkennbar sind. Es ist also ein gewisses Maß an Ausdauer und Trittfestigkeit für die Pirsch auf den erträumten schottischen Hirsch vonnöten. Zu diesem Zweck ist festes, den Knöchel stabilisierendes Schuhwerk unerlässlich, welches zudem schon gut eingetragen sein sollte, da sonst Druckstellen und Blasen das Jagderlebnis trüben könnten. Ein passendes Paar Gamaschen empfiehlt sich ebenso dringend für den Schutz der Beine vor Feuchtigkeit und widerspenstiger Vegetation. Aus den gleichen Gründen sollte auch nicht auf ordentliche Handschuhe vergessen werden. Generell ist auf die Mitnahme passender, geräuscharmer Kleidung für guten Nässe- und Kälteschutz zu achten, da zum einen das Wetter in der Gebirgslandschaft schnell umschlagen kann und zum anderen kurz vor dem Schuss in der Regel noch erhebliche Distanzen auf dem Bauch robbend zurückgelegt werden müssen. Zum Transport der Ausrüstung sowie Verpflegung und gegebenenfalls als Auflage braucht es einen Rucksack, in dem auch für eine Kopfbedeckung und einen Schal Platz sein sollte. Ein möglichst leichtes Fernglas und eventuell ein Spektiv – die Pirschführer haben an und für sich immer eines dabei – vervollständigen die Grundausstattung. Bei Bedarf lassen sich zudem meist vor Ort Pirschstöcke ausleihen.
Jagdwaffen 
Ebenso besteht die Möglichkeit, sich ein Jagdgewehr auszuleihen. Wer lieber seine eigene Büchse mitnimmt, braucht eine Waffeneinfuhrgenehmigung (UK visitors firearm license) und den Europäischen Feuerwaffenpass. Beide Dokumente müssen immer am Mann sein, wenn die entsprechende Waffe geführt wird. Beim Transport des Gewehrs im öffentlichen Raum ist es verpflichtend, seine Waffe in einem Futteral oder ähnlichem zu verstauen. Wer seine Waffe selbst mitbringt, sollte vielleicht über die Investition in ein Zweibein nachdenken, da dies das Zielen unter den gegebenen Umständen wesentlich erleichtern kann. Wie bereits erwähnt, wird fast immer aus dem Liegen heraus geschossen, was noch vor der Reise gut geübt werden sollte. Reinigungs- bzw. Feuchttücher stellen eine nützliche Ergänzung des Gepäcks dar, da vor allem das Zielfernrohr beim Robben über den nassen Boden schnell etwas abbekommt.
Auf der Pirsch 
Obwohl von Natur aus sehr wenige Deckungsmöglichkeiten bestehen, ist es dennoch gut möglich, sich dem Rotwild heimlich bis auf eine ausreichende Schussdistanz zu nähern. Hierzu braucht es jedoch Geschick und Beharrlichkeit. An dieser Stelle sollte noch betont werden, dass es entgegen den Gerüchten in Schottland nicht üblich ist, über 300 Meter und weiter zu schießen. Im Gegenteil gilt: Je erfahrener und besser der Pirschführer, desto näher bringt er seinen Jagdgast an das ins Auge gefasste Stück heran. Bis es so weit ist, braucht es jedoch viel Ausdauer und vor allem Zurückhaltung, denn das für europäische Verhältnisse ausgesprochen ungestört lebende Wild reagiert äußerst empfindlich auf ungewohnte Einflüsse und behält seine Umgebung wachsam im Auge. Aus diesem Grund sollte man sich auf den letzten Metern der Annäherung möglichst nah am Boden halten und auch den Kopf tief unten lassen. Einmal kurz zu weit hochgestreckt und schon sind die Pirschbemühungen von Stunden dahin. Hat man sich aber ohne Störung nah genug herangearbeitet und das passende Stück anvisiert, muss nur noch ein weidgerechter Schuss angebracht werden, wofür sich auch hier die direkte, „harte“ Trefferlage am Blatt mit Abstand am besten eignet. Die Sorge um die Wildbretqualität ist zwar durchaus löblich, doch ist ein sauberer Abschuss das bisschen zerschossene Fleisch hinter der Schulter allemal wert. Euer Pirschführer wird das genauso sehen. Sollte der erste Schuss nicht richtig sitzen, gilt es, auch hier Ruhe zu bewahren. Einfach flach liegen bleiben, das Ziel während des Repetierens im Auge behalten und ein zweites Mal feuern. In solchen Situationen gereicht das deckungsarme Gelände dem Jäger ausnahmsweise zum Vorteil, da so das Wild nicht so schnell aus dem Sichtbereich flüchten kann. Ist die Beute erfolgreich erlegt, geht es an den Abtransport. Das ist in dem teils sehr unwegsamen Gelände leichter gesagt als getan und kann noch einmal ordentlich Schweiß kosten. Glücklicherweise erleichtert heutzutage auch hier die moderne Technik dem Weidmann sein Handwerk: Nahezu überall in den Highlands kommen mit den sogenannten „Argocats“ kleine sechsrädrige Geländefahrzeuge zum Einsatz, welche sich hervorragend für den Transport von erlegtem Wild eignen. Nur noch sehr selten werden die in ihrem Unterhalt wesentlich teureren Pferde für solche Zwecke herangezogen. Die Jagd in den schottischen Highlands bietet eine Vielzahl an ganz besonderen Eindrücken und wer dort einmal einen Hirsch erlegt hat, wird dieses gleichermaßen raue und wunderschöne Land mit seinen unverwechselbaren Leuten so schnell nicht mehr vergessen! 
Constantin Weinberger ist Mitglied des Internationalen Rates für die Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) und bietet auf Anfrage mit seiner Firma „Wild Tradition – Global Hunting“ Jagdreisen nach Schottland und in zahlreiche andere Länder an. 
 Kontakt: Tel.: +43 (0)699 17 36 55 55 
E-Mail: cw@wildtradition.com