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Die alljährliche Messe für Jagd und Fischerei in Salzburg erfreut sich bekanntlich großer Beliebtheit, wie ein neuer Besucherrekord im letzten Februar trotz erzwungener dreijähriger Ruhepause eindrucksvoll bewiesen hat. Bis zu ihrer überregionalen Bedeutung war es für die „Hohe Jagd“ jedoch ein weiter Weg. Johann Jungreithmair, selbst passionierter Jäger und jahrelang verantwortlich für den Erfolg der Messe, lässt uns einen kleinen Blick hinter die Kulissen werfen.
Wie gestalteten sich denn die Anfänge?

Herr KommR Gerd Hoffmann war der Erfinder der Jagdmesse hier. Das war 1972 im Salzburger Kongresshaus und da war noch keine Fischerei mit dabei. Das hat sich dann hingezogen bis er mit seiner „Jaspowa“ (Jagd & Sportwaffenmesse) nach Wien gezogen ist. Herr KommR Arnold Henhapl hat dann den Standort Salzburg übernommen und die Messe auf „Hohe Jagd“ umgetauft. Erstmals unter ihrem neuen Namen fand die Jagdmesse dann im Februar des Jahres 1988 im Messezentrum Salzburg statt, parallel zur Allradmesse, welche es davor schon etwas länger gegeben hatte. Die Fischerei ist an diesem Punkt ebenso ins Programm aufgenommen worden. Das war überhaupt eine sehr interessante Zeit, da man dann auch die Ferienmesse „TOURF“ zeitgleich mitveranstaltete.

Das würde ich mir heute eher schwierig vorstellen!

Das wär tatsächlich nimmer so witzig. Außerdem hätten wir eh keinen Platz mehr! Über die Jagdreisensparte gab es damals immerhin direkte Berührungspunkte mit der Ferienmesse. Darüber hinaus war das Thema Natur vor allem für junge Leute interessant. Später hat sich der Markt so verändert, dass die Reisebranche auf die TOURF verzichtete. Wie schon angedeutet, war die Hohe Jagd bis dato aber ohnehin gewachsen und brauchte den Raum für sich. Wir waren ja alle Jäger, Hoffmann, Henhapl und auch ich. Insgesamt war die Unterstützung durch die Salzburger Jägerschaft und den Bayrischen Jagdverband sehr wichtig. Seit sie diesen Namen hat, fand die Hohe Jagd ununterbrochen statt, mit einer Ausnahme wegen Covid 2021. Da sich im Jahr darauf die diesbezügliche Situation immer noch nicht ganz beruhigt hatte, führte man eine kleinere Veranstaltung namens „Wüd“ am Gutshof von Max Mayr-Melnhof in Glanegg durch. Das Zusammenwirken der verschiedenen Akteure ermöglichte der Hohen Jagd einen Erfolg, der sich heute in imposanten Zahlen niederschlägt: 500 Aussteller aus 36 Nationen und rund 45.000 Besucher! Salzburg ist einfach der ideale Standort zwischen Bayern, Südtirol und Osteuropa!
Sodia und die Hohe Jagd können ja auch auf eine lange gemeinsame Geschichte zurückblicken, nicht wahr?

Sodia ist von Anfang an immer mit dabei gewesen und war damit auch Triebfeder der Entwicklung dieser Jagdmesse. Durch die Kooperation mit Austro Jagd nahm das Ganze richtig Schwung auf – die Firma Sodia plus Austro Jagd waren ja ziemlich die größten Aussteller auf der Hohen Jagd und haben als solche am meisten Dynamik in die Veranstaltung hineingebracht. Es war natürlich super, dass ein lokaler Hero so Gas gegeben hat.

Was waren besondere Höhepunkte für Sie?

Was der Messe einen unheimlichen Schub gegeben hat, war die Weltmeisterschaft der Präparatoren, welche wir im Februar 2008 gemeinsam mit dem Weltverband erstmals nach Europa gebracht haben. Über die Präparatoren wurden ganz neue Zielgruppen angesprochen und ein wesentlicher Schritt in Richtung Internationalisierung war gemacht. Das war ein wirkliches Highlight! Ich bin seit 1974 im Messewesen tätig und habe viel erlebt. Im Jahr 2000 habe ich zum Beispiel die Messe Wien übernommen, wodurch – wie es der Zufall halt so will – auch wieder die Jaspowa in meinem Verantwortungsbereich lag. Diese Jaspowa gibt es jetzt nicht mehr, weil halt der Erfolg der Hohen Jagd andere Messen im Grunde unrentabel gemacht hat. Innerhalb der Jagdmesse gibt es sonst jedes Jahr einen ganzen Haufen Highlights – von den Hirschrufmeisterschaften bis zu den Hunden, die heute gemeinsam mit dem Naturthema eine wesentliche Rolle spielen.

Wie würden Sie in diesem Kontext das Verhältnis zwischen Tradition und Innovation beschreiben?

Unter anderem gemeinsam mit der Firma Sodia haben wir immer wieder darauf geschaut, neue Ideen zu entwickeln. Du musst dich jedes Jahr wieder darum kümmern, dass es nicht nur ein paar neue Artikel auf der Messe zu begutachten gibt, sondern den Besuchern auch neue Themen und Attraktionen präsentieren. Eine Besonderheit der Hohen Jagd besteht darin, dass ein Großteil der Besucher in jagdlicher Kleidung oder in Tracht kommt. In Deutschland etwa ist das nicht so. In Salzburg sind ca. 90 Prozent in Grün oder trachtig unterwegs auf der Messe. Das ist wirklich sichtbar und auch auffällig in der Stadt! An dieser Stelle kann ich abschließend noch auf den Aspekt der Umwegrentabilität verweisen. Es ist beträchtlich, was da durch Übernachtungen, Gastronomieaufenthalte etc. nebenbei an Geld für Stadt und Land herauskommt. Die Hohe Jagd lebt vom persönlichen Kontakt und der Atmosphäre. Die Messe ist einfach zu DEM Treffpunkt für Jäger, Fischer und nicht zuletzt Naturliebhaber geworden. Das spielt auch ein bisserl in den Zeitgeist hinein. Man muss sich die heutigen Herausforderungen gemeinsam mit der Bevölkerung anschauen und bewältigen und die Hohe Jagd bietet da eine wichtige Plattform.

Haben Sie vielen Dank für das spannende Gespräch Herr KommR Jungreithmair!