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Auf zur Diplomatenjagd!
 Jagen als gesellschaftliche Strategie 

Was in Reinhard Meys Lied „Diplomatenjagd“ von 1969 so grotesk überspitzt daherkommt, hat einen wahren Kern: Das Jagen besitzt auch eine wesentliche soziale Komponente. Kein Wunder also, dass im Laufe der Geschichte auf unterschiedlichste Weise versucht wurde, das Weidwerk vor den gesellschaftlichen Karren zu spannen. Wie dies einmal besser, einmal schlechter gelang, könnt ihr auf dieser unterhaltsamen historischen Rundreise erfahren!
Ein Paradies für Könige 

Zweifellos dürfte schon zu Urzeiten das gemeinsame Jagen unsere Vorfahren zusammengeschweißt und mit vielfältigem Gesprächsstoff versorgt haben. Nicht von ungefähr hat das weidmännische Vermögen in vielen Jäger- und Sammlerkulturen bis in unsere Tage wesentlichen Einfluss auf das Ansehen des Einzelnen innerhalb der Gruppe. Jenseits der Zwecke des Nahrungserwerbs dienten Jagden den Herrschern der ersten Hochkulturen zur Demonstration ihrer Macht. So ließ sich ein ca. 3.000 Jahre vor Christi Geburt regierender Pharao namens Den auf Elfenbeintafeln als Bezwinger von Nilpferden darstellen. Zahlreiche seiner Nachfolger taten es ihm nach, denn den alten Ägyptern galten die gewichtigen Flussbewohner als Verkörperung der Mächte des Chaos. Ihre ordnende Funktion im Kampf gegen bedrohliche Naturkräfte veranschaulichten die Pharaonen daher regelmäßig innerhalb ritueller Nilpferdjagden. Ihrem gefährlichen Ruf werden die Vertreter der Gattung Hippopotamus übrigens nach wie vor gerecht, da unverhoffte Begegnungen mit den territorial veranlagten Dickhäutern auf den immer noch stark als Fischgründe oder Transportwege genutzten Flüssen Afrikas jährlich zu mehr Todesfällen als etwa durch Löwenangriffe führen sollen. Dank Pablo Escobar, welcher seinen mittels Rauschgifthandel erworbenen riesigen Reichtum unter anderem durch die Haltung exotischer Tiere demonstrierte, haben es Flusspferde sogar über den großen Ozean geschafft und machen mittlerweile die Seenlandschaft im Westen Kolumbiens unsicher – im wahrsten Sinne des Wortes. Aus altägyptischer Sicht hätte sich so ein größenwahnsinniger Drogenbaron kein passenderes Haustier suchen können. 

Im berühmten Fruchtbaren Halbmond Mesopotamiens begnügten sich die assyrischen Könige damit, Löwen vom Streitwagen oder Pferderücken aus zu erlegen, was natürlich ebenso bildlich festgehalten werden musste. Die entsprechenden Alabasterreliefs lassen sich heute beispielsweise in Londoner oder Berliner Museen bewundern. Die persischen Könige, deren Reich auf dem Höhepunkt seiner Ausdehnung gegen 500 vor Christus von Libyen bis ins heutige Pakistan reichte, ließen sich eigene umzäunte Wildgehege errichten. Die antiken Griechen bezeichneten solche Parks oder Tiergärten in Anlehnung an einen altiranischen Begriff als „Paradeisos“, wovon sich auch unser heutiges Wort „Paradies“ ableitet. Wenig paradiesisch kann man sich hingegen die Tierhatzen vorstellen, welche die Mächtigen Roms zur Unterhaltung des gemeinen Volkes veranstalten ließen. Ihre Blüte erlebten die oft als Vorprogramm zu Gladiatorenkämpfen fungierenden „Venationes“ unter der Herrschaft der Kaiser. Ihre Macht stellten sie durch den Import tausender Exemplare exotischer Spezies weit von den Grenzen des Imperiums her unter Beweis. Herrscher wie Domitian oder Commodus trachteten im ersten und zweiten nachchristlichen Jahrhundert sogar danach, sich selbst als vermeintlich große Jäger in der Arena zu inszenieren. Hinsichtlich ihrer Beliebtheitswerte dürfte die orchestrierte Metzelei auf lange Sicht wenig geholfen haben, denn beide fanden letztlich selbst ein gewaltsames Ende, genauso wie unser kokainaffiner Flusspferdflüsterer. Immerhin bevölkern die Begleiterscheinungen ihrer imperialen Selbstdarstellung jetzt aber nicht den Tiber.

Adel verpflichtet 

Während das Weidwerk bei den antiken Römern und Griechen prinzipiell jedem offenstand, der es sich leisten konnte, bildete sich im Mittelalter ein restriktives Jagdrecht zugunsten des Adels heraus. Ähnlich wie schon Jahrtausende zuvor diente dieses aristokratische Privileg der Demonstration von persönlichem Geschick, der körperlichen Ertüchtigung und nicht zuletzt der Unterhaltung. Auch der gesellschaftliche Aspekt unter den sich für große Jagdausflüge versammelnden Hochadligen sollte nicht außer Acht gelassen werden, da das weidmännische Rahmenprogramm vielfältige Gelegenheiten für politischen Austausch bot. In der Frühen Neuzeit begannen sich die Hofjagden immer stärker zu Zeremonien der Repräsentation absolutistischer Fürstenmacht zu verdichten, was schließlich in den äußerst kostspieligen und durch exorbitante Streckenzahlen gekennzeichneten Riesenjagden des Barocks gipfelte. Als die althergebrachte Gesellschaftsordnung durch die 1789 losbrechende Französische Revolution in Frage gestellt wurde, wandte sich ein nicht unerheblicher Teil des aufgestauten Volkszorns gegen das obrigkeitliche Jagdprivileg. Infolge der Aufhebung der bisherigen Reglementierungen bediente sich die Bevölkerung dann derart kräftig und rücksichtslos an den Wildbeständen, dass in Frankreich mancherorts die Ausrottung bestimmter Arten drohte. Mit den Revolutionstruppen griffen die neuen (jagd-)politischen Ideen auch auf andere Länder wie die Schweiz über, wo die komplette Vernichtung der lokalen Rehbestände anscheinend nur um ein Haar verhindert werden konnte. 

Neben dem Fleisch und der Wildschadensproblematik dürfte ebenso der Reiz, einer vormals nur den Eliten offenstehenden Beschäftigung nachzugehen, eine wesentliche Motivation dargestellt haben. Der außer Kontrolle geratene Jagdeifer der frisch zu freien Bürgern umdeklarierten Untertanen konnte erst durch die Einführung von kostenpflichtigen Jagdlizenzen auf ein verträgliches Maß herunterreguliert werden. Da die behördliche Erlaubnis zum Weidwerken relativ kostspielig war, konnten sich nur Wohlhabende eine leisten, was den exklusiven Charakter der Jagd ein Stück weit erhielt. Das entsprach zwar nicht unbedingt dem radikalen Gleichheitsideal, ermöglichte jedoch immerhin dem gehobenen Bürgertum den Zugang. In deutschen Landen spielte sich Ähnliches im Umfeld der Revolution von 1848 ab, wobei nach den politischen Wirren auf eine Bindung des Jagdrechts an den Grundbesitz gesetzt wurde, um der chaotischen Massenschießerei Einhalt zu gebieten. Auch unter den veränderten Bedingungen im 19. Jahrhundert diente das gemeinschaftlich ausgeübte Weidwerk nicht zuletzt als Element der sozialen Differenzierung gegenüber anderen und der Vernetzung innerhalb der eigenen gesellschaftlichen Gruppe. Ganz im Geiste eines preußischen Pragmatismus wurden Gesellschaftsjagden als Treffpunkt der ruralen Oberschicht im Deutschen Kaiserreich und andernorts häufig für die Auskundschaftung des Angebots auf dem lokalen Heiratsmarkt genutzt. Wohl auch aus diesem Grund stieg der Frauenanteil bis zur Jahrhundertwende vor allem auf Niederwildjagden erheblich. Was dabei zur Strecke kam, findet sich noch heute in so manch ehrwürdiger Familienchronik. 

Den Mächtigen ins Gehege kommen 

Während der einfache Landjunker auf Freiersfüßen zur Gemeinschaftsjagd schritt, wurde es schnell zur Staatsaffäre, wenn Hochadlige oder gar gekrönte Häupter im Verbund dem Wild nachstellten. Zum einen stellten Hofjagden gesellschaftliche Großereignisse dar, denen das interessierte Volk durch die Vermittlung der Presse folgen konnte. In vielen gepflegten Bürgersstuben hing, technologischen Fortschritten in Fotografie und Druck zum Dank, ein Bild des Landesvaters auf der Pirsch durchs hoheitliche Revier oder bei der Streckenlegung. Zum anderen wurde in den Jagdschlössern nicht nur über prächtige Kronenhirsche und raue Keiler, sondern ebenso über politische Belange gesprochen. So wurde etwa Kaiser Franz Joseph I. 1903 im steirischen Mürzsteg von Zar Nikolaus II. besucht, wo der russische Monarch 17 Gämsen erlegte. Das Weidmannsheil wirkte sich wohl positiv auf die diplomatische Stimmung aus, denn man konnte sich auf ein einheitliches Vorgehen auf dem Balkan einigen. Die weidmännische Eintracht zwischen den Oberhäuptern der beiden Vielvölkerreiche stellte leider nur eine kurze Episode dar, welcher etwas mehr als ein Jahrzehnt später der endgültige Schlussstrich des Ersten Weltkriegs folgte. Mit den kaiserlichen Großjagden war es nach der vielzitierten Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts zwar vorbei, in Vergessenheit gerieten die sorgsam gehegten Reviere aus der „Welt von Gestern“ jedoch keineswegs. Die neuen Machthaber zog es nämlich ebenso in die Wälder, wie etwa das Beispiel der Schorfheide für Deutschland illustriert. Jenes Jagdgebiet im nördlichen Brandenburg hatten einst die preußischen Könige für sich ausersehen und dort das Schloss Hubertusstock im schweizerischen Landhausstil errichten lassen. Das Revier wurde von den vielen strammen Wilhelmen sogar derartig gern aufgesucht, dass sich 1898 die Errichtung einer eigenen Bahnanbindung auszahlte. 

Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten waren die von einem feudalen Nimbus umgebenen Jagdgründe unweit Berlins gerade gut genug für das (nicht nur) politische Schwergewicht Hermann Göring, welcher schon 1933 mit dem Bau eines eigenen Landsitzes namens Carinhall beginnen ließ. Der prunkliebende Reichsjägermeister trug dort seinen Teil zur Diplomatie des NS-Regimes bei, indem er wichtige Staatsgäste wie Benito Mussolini oder den britischen Außenminister Edward Wood, 1. Earl of Halifax hofierte. Letzterer war ein nicht unbedeutender Verfechter von Zugeständnissen gegenüber Deutschland im Rahmen der Appeasement-Politik und soll so begeistert von der Jagd gewesen sein, dass er von Göring angeblich den Spitznamen „Halalifax“ verpasst bekam. Jahre später kündigten sich gegen Ende des Zweiten Weltkriegs mit den heranrückenden Sowjets neue, weitaus weniger diplomatisch gesinnte Besucher in dem prächtigen Domizil an. Als die Rote Armee im April 1945 schließlich kurz vor Carinhall stand, lies der inzwischen opioidabhängige Oberbefehlshaber der Luftwaffe sein noch teilweise mit wertvollen Kunstgegenständen ausgestattetes Anwesen stilgerecht mittels 80 Fliegerbomben – freilich nur mehr unspektakulär von Hand verlegt – zu Ruinen sprengen. Wollte man für Göring per Studie ein passendes Totemtier suchen, es müsste wohl das Nilpferd herauskommen.
Kapital-Hirsche der KP 

Nach dem Weltkrieg behielten die Mächtigen der europäischen Politik und Wirtschaft ihre Affinität zum gleichzeitigen Weid- und Netzwerken bei. Immerhin ließen sich auch in einem (mehr oder minder) demokratisch legitimierten Herrschaftssystem diplomatischer guter Wille und ökonomische Potenz wunderbar durch die Abhaltung solcher Staatsjagden demonstrieren. Während westlich des Eisernen Vorhangs meist weiter in vertrauter Weise vorgegangen wurde, erfuhr das Jagdwesen auf der anderen Seite des „antifaschistischen Schutzwalls“ einige gravierende Änderungen – zumindest für Otto Normalverbraucher. In der DDR wurde Staatsbürgerkunde zu einem verpflichtenden Bestandteil der Schulung für den Jagdschein, dem mehr Raum als der Waffenhandhabung gewidmet wurde. Die soziale Kontrolle ging sogar noch weiter, da Publikationen zu weidmännischen Themen nur in besonderer Abstimmung mit den Behörden erfolgen durften. Die Jagd wurde zudem als eine Art soziales Zuckerbrot genutzt, da nur wenigen als besonders verdient und politisch zuverlässig geltenden Bürgern der Privatbesitz von Büchsen oder Flinten gestattet wurde. Wer nicht zu der kleinen Zahl an glücklichen, gut vernetzten Jägern gehörte und keine von den 100 jährlich freigegebenen Waffen zugeteilt bekam, musste sich vor jeder Pirsch sein Gewehr extra beim lokalen Polizeiposten ausleihen. In vorausschauender Sorge um die Sicherheit der Bevölkerung des Arbeiter- und Bauernstaats hatte man zudem darauf geachtet, dass stets weniger Schusswaffen als eigentlich benötigt zur Verfügung standen. Derartige Beschränkungen galten selbstverständlich nicht für hochrangige Vertreter von Politik, Sicherheitsapparat und Militär, welche in für die Öffentlichkeit gesperrten Gebieten ihrer Jagdleidenschaft frönen durften – selbstredend auf Staatskosten. DDR-Oberindianer Erich Honecker schlug seinen Wigwam beispielsweise in der uns bereits wohlbekannten Schorfheide auf. In sein neues Reservat ließ er dann zwecks Bestandsaufwertung sogar extra Rotwild aus Ungarn importieren. Denn jede anständige Rothaut weiß: Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher. Der große Bruder aus Moskau wollte freilich auch ein Stück vom Pemmikan, weshalb ganze 8 % aller Revierflächen russischen Offizieren vorbehalten waren. 

Da sich über den Jagdtourismus dringend benötigte Devisen für den am Weltmarkt chronisch klamm dastehenden Realsozialismus beschaffen ließen, waren trotz aller ideologischen Vorbehalte zahlungskräftige Weidleute aus dem Westen äußerst willkommen. Der kapitalste Bock wurde in dieser Beziehung jedoch 1983 gestreckt und zwar ausgerechnet durch die Schützenhilfe des berühmt-berüchtigten CSU-Vorsitzenden Franz Josef Strauß. Der als resoluter Gegner des Kommunismus bekannte Metzgerssohn fungierte als Vermittler eines Milliardenkredits westdeutscher Bankhäuser, ohne den die DDR mit wehenden roten Fahnen in den Strudel des Staatsbankrotts hinabgesaust und dadurch womöglich etwas früher auseinandergebrochen wäre. Als Gegenleistung waren der Abbau von Selbstschussanlagen an der Mauer sowie Erleichterungen beim Grenzübertritt vorgesehen. Seine ersten Vorfelderkundungen auf feindlichem Terrain soll der damalige bayerische Ministerpräsident bei Jagdbesuchen in Ostdeutschland unternommen haben. Wenn es schon „Madman“ Richard Nixon mit der Hilfe von Tischtennisspielern bis nach Peking schaffte, warum sollte Strauß als gestandener Bajuwaren-Häuptling dann nicht zumindest bis nach Pankow pirschen?

Eine schiefe Optik? 

Im 21. Jahrhundert erscheint bekanntlich nicht wenigen modernen Zeitgenossen und Zeitgenießerinnen die Jagd als moralisch fragwürdige Tätigkeit, zumal wenn sie durch einflussreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens gemeinschaftlich ausgeübt wird. Diverse Skandale rund um Diplomaten- und Firmenjagden waren zugegebenermaßen auch wenig dazu angetan, das Bild in der Öffentlichkeit zu verbessern. Für einen dicken Kratzer im Ansehen muss man dabei nicht erst einen anderen Jagdteilnehmer verwunden, wie es etwa dem US-Vizepräsidenten Dick Cheney 2006 auf einer Wachteljagd in Texas passierte. Für den Dickhäuter – der Elefant ist ja das offizielle Wappentier der republikanischen Partei – scheint der Vorfall neben teils hämischer Berichterstattung aber keine gröberen Konsequenzen gezeitigt zu haben. Im Vergleich dazu wurde der österreichische Botschafter in Belgrad immerhin nach Chile versetzt, nachdem er 1976 auf einer von Tito arrangierten Gesellschaftsjagd beim Entladen seiner Flinte versehentlich den französischen Missionsleiter erschoss. Sicherheitsregeln im Umgang mit Feuerwaffen sind halt alles andere als ein Scherz. 

Wohl weniger aus Sorge um etwaige Jagdunfälle schreiben heutzutage zahlreiche Unternehmen und Organisationen ihren Angestellten strenge Verhaltensrichtlinien vor, was auf gut Neudeutsch als „Compliance“ bezeichnet wird. Große Konzerne wie Siemens, Haribo oder Bosch trennten sich sogar schon von ihren Revieren, was mit nicht unerheblichen finanziellen Folgen für die betroffenen Gemeinden verbunden war. Einen unfreiwilligen Pächterwechsel erlebten unlängst die Jagden der mittlerweile etwas angeschlagenen Signa Holding im Burgendland und in Tirol. Als vielfach attestiertes Finanzgenie musste sich der Gründer der einst so lukrativen GmbH 2020 noch keine Sorgen um Nebensächlichkeiten wie Image oder Kleingeld machen. Der gebürtige Innsbrucker konnte sich getrost das steirische Stüblergut samt Eigenjagd für satte 30 Millionen leisten. Dem Vernehmen nach sollen diverse Jagdeinladungen an Granden aus Wirtschaft sowie Politik dem Erwerb dann aber einen gewissen Mehrwert verliehen haben. Was jetzt nach der Signa-Pleite mit dem kleinen Paradies im Mürztal geschehen soll, steht noch nicht fest. Auf jeden Fall wurden dort aber noch keine Flusspferde gesichtet. 

Die Geschichte der Menschheit ist auch eine Geschichte der Jagd. Über die Jahrtausende wurde dabei nicht ausschließlich dem Wild, sondern ebenso sozialen Vorteilen und Prestige nachgehetzt. Hierbei nutzten vor allem die Reichen und Mächtigen das Weidwerk für ihre Zwecke und drückten ihm einen Stempel mit manchmal positiven und oft auch negativen Eigenschaften auf. Doch selbst der größte Despot stellt lediglich einen winzigen grellen Fleck im Rahmen eines riesigen Gemäldes dar, an dem heute mit dezenteren Farben munter weitergemalt wird. Und wer jetzt nachträglich so manche große Chance zum gesellschaftlichen Aufstieg als Hubertusjünger vertan sieht, bedenke Folgendes: Die Herstellung großartiger Netzwerke ist ohnehin nicht unser Bier. Petri Heil!