Können Sie uns kurz etwas zu Geschichte und Konzept Ihrer Firma erzählen?
Guide Sensmart ist eine Firma, die Infrarottechnologie für zivile und jagdliche Zwecke produziert. Wir sind der erste chinesische Hersteller in diesem Segment, der sich 2016 auf dem europäischen Markt etablieren konnte. Seit 2019 haben wir eine Niederlassung in Nürnberg, um unseren europäischen Kunden einen möglichst raschen Service bieten zu können. Das ist uns neben einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis ein großes Anliegen, in das wir lieber investieren als etwa ins Marketing. Salopp gesagt, sparen wir das Geld, das ansonsten in die Werbung fließen würde, lieber für die Produktion auf.
Auf diese Weise können wir preiswerte Produkte von guter Qualität anbieten, was auf lange Sicht wohl sicher die beste Werbung darstellt. Ein weiterer unserer Kernpunkte ist der schon erwähnte schnelle Service. Seit 2019 können alle Kunden hier ihre Geräte einschicken und sie innerhalb von sieben bis zehn Tagen wieder top instand gesetzt zurückhaben, sofern es sich nicht um spezielle Sonderanfertigungen handelt.
Wie hat sich denn der Markt für Sie in den letzten Jahren entwickelt?
Am Anfang, besser gesagt seit 2019, haben wir sehr gute Umsätze gemacht. Neben dem Ausbau des Service-Bereichs haben sich vor allem unsere weitreichenden Produktionskapazitäten als entscheidender positiver Faktor im Vergleich zur Konkurrenz erwiesen. Während Covid ging der Anteil der Wärmebildgeräte am Gesamtumsatz zwar zurück, was jedoch der Verlagerung unserer Kräfte auf den absoluten Verkaufsschlager Wärmemesstechnologie für kontaktlose Fieberthermometer geschuldet war. Seither haben wir aber auch wieder sehr gute neue Vorsatz- und Zielgeräte entwickelt, was sich dementsprechend auf dem Markt niederschlug.
Zeichnen sich Trends bzw. Neuentwicklungen ab?
Nach diversen Entwicklungsschüben in den letzten Jahren kann ich sagen, dass es in puncto Qualität keine sehr gravierenden Unterschiede zwischen den einzelnen Marken mehr gibt. Die Technik ist ja im Grunde immer gleich, genauso wie es allgemeine Standardparameter für die Sensoren gibt. Ich denke, dass ein richtiger Trend hinsichtlich der Anpassung von Preis, Gerätequalität und Service stattfinden wird. Wir arbeiten daran, im Vergleich zur Konkurrenz immer preiswertere Modelle anbieten zu können. Das größte Entwicklungspotenzial findet sich derzeit nicht auf dem Feld besonderen technologischen Fortschritts am Produkt selbst, sondern beim Preis-Leistungs-Verhältnis gegenüber dem Kunden. Wie gesagt, ist der qualitative Abstand zwischen den Anbietern bei Weitem nicht mehr so groß wie früher. Zwar existieren etwa in Sachen Auflösung schon noch graduelle Unterschiede, welche jedoch im praktischen Gebrauch keine Rolle spielen. Nichtsdestoweniger steigen die Auflösungsraten stetig und werden eines Tages ein Niveau erreichen, das der Bildqualität einer Digitalkamera entspricht. Das wird aber wohl noch ein bisschen Zeit brauchen.
Wie wird die zukünftige Entwicklung für Guide Sensmart aussehen?
Wir testen jetzt schon unsere Geräte immer vor Ort, also je nach Verkaufsgegend in europäischen oder amerikanischen Revieren. Auf diese Weise können wir auf die regionalen Bedürfnisse unserer Kunden eingehen. Darüber hinaus ist uns die Kooperation mit lokalen Partnern, wie Sodia einer ist, sehr wichtig. Guide Sensmart ist eine Marke mit Vertrauen und Ehrlichkeit. Wir arbeiten mit unseren Partnern immer langfristig und schauen darauf, etwas zu erreichen, das gleichzeitig gut für die Marke, den Kunden und den Markt ist. Vielleicht ist dieser Weg aus der Perspektive des reinen Umsatzes vergleichsweise langsam, doch ist uns eine nachhaltige Entwicklung viel wichtiger. Die Kunden sollen wissen: Wo kann ich mir ein gutes Wärmebildgerät kaufen? Wo kann ich es warten und reparieren lassen? Dieser Service-Aspekt ist uns in Europa und speziell in Österreich sehr wichtig. Dabei lassen wir neue Technologien und Produktionsmethoden nicht außer Acht. Wir stellen ja unsere Sensoren selber her, genauso wie die Okulare und fast alle anderen Einzelteile. Wir haben auch das erste Vorsatzgerät mit 1280er-Chip gebaut und zusätzlich ebenso ein Handgerät in dieser Klasse gefertigt. Das war trotz der relativ hohen Preisstufe ein wichtiges Zeichen: Guide Sensmart kann das machen! In Sachen Lieferzeit haben wir einen weiteren massiven Vorteil, den wir auch in Zukunft beibehalten werden. Wir können sehr schnell liefern. Wenn man sich schon einmal etwas leistet, soll der Kunde nicht so lange darauf warten müssen. Wenn wir das Produkt bei uns hier in Nürnberg im Lager haben, dauert die Lieferzeit maximal drei bis fünf Tage.
Unser Werk in China schafft es, selbst größere Mengen innerhalb von höchstens 30 Tagen zu fertigen und zu verschicken. Für Zielgeräte brauchen wir in Deutschland allerdings eine Sondergenehmigung, was noch einmal etwas Zeit in Anspruch nimmt. In Österreich bestehen freilich keine solchen Regelungen, weshalb der Import sich hier innerhalb von zehn Tagen abwickeln lässt.
Sehr geehrter Herr Wang, herzlichen Dank für das aufschlussreiche Gespräch. Wir wünschen Ihnen und Ihrer Firma auch weiterhin viel Erfolg!