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Der Hannoversche Schweißhund

Wenn die Nase über alles geht

Der Hannoversche Schweißhund geht in seinen frühesten Wurzeln auf die Laufhunde der Kelten zurück, die eingesetzt wurden, um die Blutspuren des erlegten Wildes aufzuspüren.
Die Geschichte des Hannoverschen Schweißhundes lässt sich sehr weit zurückverfolgen. Sein Ursprung ist beim keltischen Segusier zu finden, der wiederum aus der Keltenbracke hervorgegangen ist. Diese Hunde waren schon vor etwa 2.500 Jahren wertvolle Jagdbegleiter. Aus ihnen entwickelten sich dann die sogenannten „Leithunde“, die im Mittelalter in der Meute als die ruhigsten Hunde mit der besten Nase galten. Bis jedoch der uns heute bekannte Jagdhund entstand, dauerte es noch einige hundert Jahre.

Das Königshaus Hannover richtete im 17. Jahrhundert den Hannoverschen Jägerhof mit dem Ziel ein, Jäger, Pferde und Jagdhunde auszubilden. Auch die Zucht dieser Tiere war Teil der Arbeit. Und so wurde aus den Schweiß- und Laufhunden unter Einbeziehung der Rasse der Heidebracken der Hannoversche Schweißhund gezüchtet, der sich in Statur und Farbe deutlich von den bekannten Jagdhunden abhob. Die Reinzucht der Rasse erfolgte ab dem Jahr 1894 durch den eigens gegründeten Zuchtverein. Zwei Jahre später wurde die Rasse offiziell „Hannoverscher Schweißhund“ genannt. Dieser weckte schnell das Interesse der Jagdverantwortlichen in den deutschen und österreichischen Alpen – doch in der Praxis zeigte sich die große und massige Statur der Tiere als ungeeignet für das Gelände. So entstanden Kreuzungen mit diversen Brackenarten, die letztendlich zum Bayerischen Gebirgsschweißhund führten. Aber das ist eine andere Geschichte.

Der Spezialist auf der Wundfährte 

Für die Arbeit auf der alten, kaum oder gar nicht mehr schweißenden Wundfährte kranken Schalenwildes ist der Hannoversche Schweißhund wie gemacht. Diese Hunde können ohne offensichtliche Blutspur den Geruch von verletztem und angeschossenem Wild über weite Entfernungen wahrnehmen und einwandfrei von anderen Gerüchen unterscheiden – vor allem von Rot- und Schwarzwild, aber auch von Dam-, Sika- und Rehwild. Sie verfolgen die Spur beharrlich und konsequent, selbst über weite Wege und viele Tage, und das sogar bei jedem Wetter – eine beinah unglaubliche Gabe.
Auch wenn die Hunde grundsätzlich wasserfreudig sein können und alle Grundlagen für den Apport mitbringen, werden sie dazu nur höchst selten eingesetzt. Bei dem Hannoverschen Schweißhund handelt es sich um den höchsten und schwersten Schweißhund. Aufgrund seiner Statur ist er ein guter Packer, aber nicht besonders wendig. In den ersten beiden Lebensjahren steht die Einarbeitung auf der kalten, gesunden Einzelfährte im Vordergrund. Somit lernen die Hunde, sich am Individualgeruch zu orientieren, und sind später nicht nur in der Lage, sehr alte Wundfährten auszuarbeiten, sondern können auch noch vor dem Schuss für eine Vorsuche am Riemen eingesetzt werden. 
Damit die herausragende Leistung des Hannoverschen Schweißhundes nicht verkümmert, sollten die Hunde regelmäßig die Gelegenheit erhalten, ihrer Arbeit nachzugehen. Nur wenige Einsätze im Jahr reichen dafür auf keinen Fall aus. Aus diesem Grund sind diese Spezialisten nur etwas für Jäger und Förster, die auch tatsächlich über genügend Einsatzmöglichkeiten für diese Hunde verfügen. Weiters wird in einschlägigen Fachmedien angeraten, die Hunde nicht nur von ihren Führern im eigenen Revier zu verwenden, sondern dafür Sorge zu tragen, dass sie möglichst auch im größeren Umfeld von anderen Weidmännern und Weidfrauen angefordert werden, etwa wenn eine Nachsuche erforderlich ist.
Für alles zu haben, aber nur für eines zu brauchen 

In seinen Eigenschaften wird der Nachsuchen-Profi als kraftvoll, zäh, leistungsstark, willig, gelehrig sowie ausdauernd bezeichnet, wobei sich der Hannoversche Schweißhund durch ein ruhiges, besonnenes und konzentriertes Wesen charakterisiert – ein Hund, der fokussiert seiner Arbeit nachgeht. Gegenüber Fremden ist er oft reserviert, baut jedoch eine starke Verbindung zu seinem Hundeführer auf. Der Hannoversche Schweißhund ist ein guter Haushund, der komplikationsfrei gehalten werden kann. Er ist kinderfreundlich und genügsam. Für die Haltung mit anderen Artgenossen ist eine gute Sozialisation notwendig. Der Hannoversche Schweißhund ist jedoch kein reiner Liebhaberhund! Wer seinem Tier nicht ein Mindestmaß an natürlichen Wundfährten „anbieten“ kann, der ist mit einem vielseitig einsetzbaren Jagdhund – wenn es denn unbedingt ein Jagdhund sein muss – einer anderen Rasse besser bedient. Als „Statussymbol“ ist er zu schade. Außerdem wird man diesen Nasenhund damit auch nicht glücklich machen – so lange Spaziergänge mit so vielen interessanten Schnüffelstellen kann man ihm gar nicht bieten. Wer jedoch die notwendige Konstitution, die Passion und die Zeit hat, einen Hannoverschen Schweißhund gerecht zu führen, der wird seinen Welpen auch glücklich machen. Man darf neben der Jagd aber auch andere Arbeitsmöglichkeiten nicht außer Acht lassen. Auf einem Unterordnungsplatz oder im Agility wird der etwas schwerere Schweißhund nicht seine Liebe finden. Im Mantrailing oder der klassischen sportlichen Fährtenarbeit wird er aufblühen und seine natürlichen Veranlagungen in Perfektion präsentieren. 

Eine vorübergehende Unterbringung in einem geeigneten Zwinger mit Freilauf ist bedenkenlos möglich, lieber hat er es aber in der Nähe seines Herrn. Das Fell und der Hund an sich sind pflegeleicht. Es genügt, wenn er in regelmäßigen Abständen gebürstet wird. Im Alltagsleben ist er umgänglich und unauffällig. Man kann mit ihm eigentlich so ziemlich alles unternehmen. Der Hannoversche Schweißhund ist ein zutiefst freundlicher und lernwilliger Vierbeiner, der es seinem Hundeführer oder seiner Hundeführerin leicht macht, ihn zu erziehen und auszubilden sowie mit ihm zu arbeiten. Er will und braucht diese klare Führung. 
Er ist aber kein Hund, der auf Befehle von Herrchen oder Frauchen wartet. Man kann ihn nicht im klassischen Sinne abrichten, wohl aber hervorragend ausbilden – auf Basis positiver Verstärkung und eines tiefen emotionalen Vertrauensverhältnisses.

Da diese Hochleistungshunde seit vielen Generationen nur dann zur Zucht zugelassen werden, wenn sie viele anspruchsvolle Leistungsprüfungen gemeistert haben, ist ihr Leistungsniveau extrem hoch. Selbiges hochzuhalten, ist zugleich Verpflichtung für die Führung dieses Hundes.

Auch optisch hat der Hannoversche Schweißhund viel zu bieten 

Beim wohlproportionierten Hannoverschen Schweißhund handelt es sich um eine deutsche anerkannte Rasse, welche wie alle Rassehunde durch Züchtung aufrechterhalten wird. Rüden erreichen eine Widerristhöhe von bis zu 55 cm und können ein Gewicht zwischen 30 und 40 kg auf die Waage bringen. Die Hündin ist nicht so viel kleiner und wird im Idealfall nur bis zu 53 cm groß, bei einem Gewicht zwischen 25 und 35 kg. 
Seine vorderen und hinteren langgestreckten Gliedmaßen weisen eine ausgeprägte, kräftige Muskulatur auf, was ihn optisch zu einer Schönheit macht. Der Brustkorb ist breit und tief, was sich in der Laufarbeit des Tieres positiv auf das Lungenvolumen auswirkt. Klare, dunkle Augen liegen unter der etwas faltigen Stirn. Mittellange Schlappohren und die breite, hoch angesetzte und leicht gebogene Rute bilden weitere optische Merkmale. 
Das glatte Fell besticht durch Fülle und Dichte, fühlt sich derb bis grob an. Im Gesamten ist es kurzgehalten, am hinteren Rand der Oberschenkel finden sich auch längere Haare. Farblich überwiegen Rotbraun und Graubraun, aber auch ein ockerfarbenes oder hellrötliches Haarkleid ist nicht ungewöhnlich. Zudem können schwarze Strömungen das Fell durchziehen. Der Hannoversche Schweißhund ist eine robuste und gesunde Hunderasse. Er stellt keine besonderen Ansprüche an seine Ernährung. Natürlich ist hochwertiges Futter gut für seine Gesundheit und er schmeckt es auch. Wie die meisten Hunde mag er einen fleischigen Rinderknochen und frisches Fleisch. Der Hannoversche Schweißhund eignet sich außerdem zum fachgerecht ausgeführten Barfen.